Die Medienerziehung ist eine wichtige Bildungsaufgabe im Kindergarten. Die Welt der Kinder wird zukünftig deutlich stärker durch Medien bestimmt sein als heute, so dass es eine notwendige pädagogische Aufgabe ist, sie auf diese Welt gut vorzubereiten.
Aus diesem Grund wurde ein „Computerspielplatz“ für die 5- bis 6jährigen Kinder im Adele Zay Kindergarten Drabenderhöhe eingerichtet.
In der ehemaligen Puppenecke ist ein kleiner Sektor eingerichtet, in dem Bücher, Kassetten und ein Computer stehen.
Das Ziel ist es, aus der Vielzahl der angebotenen Programme pädagogisch ausgewählte Lern- und Spielprogramme den Vorschulkindern zugänglich zu machen und diese Welten zum Suchen, Entdecken und Probieren freizugeben.
Der Kindergarten möchte den Kindern die Möglichkeit geben, sich aktiv und kreativ mit dem Computer auseinanderzusetzen. Dem Kindergarten geht es in der Medienerziehung darum, die Medien mit Kindern gemeinsam als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel zu nutzen, auf die Medienerlebnisse von Kindern einzugehen und sie für das pädagogische Handeln fruchtbar zu machen.
In Gesprächen und im Spiel tauschen die Kinder ihre Medienerlebnisse untereinander aus und verarbeiten sie. Sie sind Bestandteil des Alltags und kommen im Kindergarten täglich zur Sprache. In der Kleingruppe macht es den Kindern viel mehr Spaß zu spielen und miteinander zu kommunizieren, feste Regeln werden zudem Bestandteil von diesem Projekt das ca. 4 bis 6 Wochen laufen wird.
„Computern“ im Kindergarten kann
- das Konzentrationsvermögen trainieren, auch und gerade bei hyperaktiven Kindern
- das Sozialverhalten fördern, sogar Außenseiter in der Gruppe integrieren
- das ganzheitliche Denken verbessern
- große Fortschritte bei lernbehinderten Kindern erzielen
Klar und unbestritten ist dabei allerdings, dass die pädagogisch höchst wertvollen sozialen-, natürlichen- und sinnlichen Erfahrungsfelder, die den Kindern heute im Kindergarten geboten werden, auf keinen Fall zu kurz kommen dürfen.
Ein Professor für Pädagogik von der Uni Köln erklärt: „Unsere Kinder erlernen am Computer ein völlig neues Denken. Sie benutzen viel mehr Bilder und Zeichen, lernen spielerisch in großen Zusammenhängen zu denken.“
Der Kindergarten startete sein Projekt am 15. Januar 2001 nach dem erfolgreich abgeschlossenen Multi-Media-Seminar in Düsseldorf.
Zuerst wurde mit einem Informationsnachmittag für die Eltern begonnen. Die Kolleginnen haben motiviert ihre eigenen Computer für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Im Vorführraum standen 6 PCs mit allem notwendigem technischen Zubehör. Eingeladen waren alle Eltern, deren Kinder dieses Jahr zur Schule kommen. Zur Zeit besuchen 25 Vorschulkinder den Kindergarten.
Nach einer Einführung und Diskussionsrunde konnten die Eltern die verschiedenen pädagogisch ausgewählten Edutainment Spiele spielen. Alle waren sehr beeindruckt über die Möglichkeiten, die diese Spiele bieten. Einige Eltern wollen auch Zuhause die Computerspiele zur Förderung ihrer Kinder einsetzen.
Durch einen Fragebogen konnte zusätzlich festgestellt werden, dass dieses Projekt „Computerspielplatz im Kindergarten“ bei den Eltern willkommen ist. Zu Hause haben 75% der Vorschulkinder die Möglichkeit an einem Computer zu spielen.
Anfangs wurden mit den Kindern feste Regeln für den Umgang mit dem Computer vereinbart. Sie sind an diesem Angebot sehr motiviert und zeigen großes Talent beim Umgang mit der Maus. Es macht ihnen viel Spaß mit Freunden ein Spiel zu spielen und sie kommen durch gemeinsame Tipps jedesmal einen Schritt weiter. Auch die Kommunikation unter den Kindern hat Hochkonjunktur. Während die Kinder am Computer Edutainment-Spiele spielen und an ihrem eigenen Album arbeiten, werden sie immer von 2 Erzieherinnen abwechselnd betreut.
Den Kindern steht nun immer ein Computer zur Verfügung. Der Rechner wurde dem Kindergarten von der Firma BAUKU aus Drabenderhöhe geschenkt.