Der Oberbergische Kreis hat seit dem 1. April eine zentrale Telefonnummer für ärztliche Notdienste. Falls Sie also abends oder am Wochenende einen Arzt benötigen, wählen Sie künftig die 0185/044100. Ausgenommen von dieser zentralen Notrufnummer bleiben in Oberberg Radevormwald und Hückeswagen. Die beiden Städte bekommen die Nummer genau wie der Rheinisch-Bergische Kreis erst Anfang nächsten Jahres.
Trinkwasser wird teurer
Das Wasserwerk der Stadt Wiehl informiert, dass für die Verbraucher in Wiehl ab dem 1. April das Trinkwasser teurer wird.
Grund ist das von der nordrhein-westfälischen Landesregierung beschlossene Wasserentnahmeentgelt. Diese Abgabe, die an die Landeskasse abgeführt wird, erhöht den Wasserpreis.
Leider bleibt es für den Verbraucher nicht bei den vom Land geforderten 4,5 Cent pro Kubikmeter netto. Bei jeder Gebührentransaktion fällt die Mehrwertsteuer an, außerdem schlägt die Konzessionsabgabe anteilig zu Buche und schließlich sind auch Wasserverluste, die bei Transport und Störungen zwischen Wassergewinnung und Kundenanlagen anfallen, zu berücksichtigen. Dadurch verteuert sich das Trinkwasser für die Wiehler Haushalte um 6,2 Cent pro Kubikmeter.
Haushalte und Unternehmen in Wiehl zahlen derzeit für das Trinkwasser 1,45 Euro pro Kubikmeter (zuzüglich Mehrwertsteuer).
Ab dem 1. April erhöht sich der Arbeitspreis von 1,45 auf 1,512 Euro pro Kubikmeter (zuzüglich 7 % Mehrwertsteuer). Bei einem Einfamilienhaus mit einem Wasserverbrauch von rund 150 Kubikmetern muss mit einer jährlichen Mehrbelastung von ca. 10 Euro gerechnet werden.
Die Wasserwirtschaft hat sich gegen diese „versteckte“ Wassersteuer gewehrt – ohne Erfolg.
BV 09: Unentschieden gegen Morsbach
Beim Heimspiel gegen Morsbach gab es in der 30. Minute einen Elfmeter für die Höher, den Ralph Türk auch verwandeln konnte – doch kurz vor der Pause erzielte der Morsbacher Maik Greb den Ausgleichstreffer. In der 50. Minute ging dann Morsbach durch einem Elfmeter sogar in Führung, doch Spieletrainer Werner Thies sorgte mit einem Tor in der 70. Minute für den leistungsgerechten Ausgleich. In der Tabelle belegt der BV 09 Drabenderhöhe den 11. Platz.
BV 09 Turnabteilung: Erfolge bei den Stadtmeisterschaften
Am 2. April wurde in der Sporthalle Drabenderhöhe die Stadtmeisterschaft mit einer grossen Beteiligung ausgetragen. Gemeldet waren 68 Mädchen und 30 Jungen. In den sechs Altersklassen konnten bei den Mädchen alle ersten Plätze von Turnerinnen des BV 09 Drabenderhöhe belegt werden. Bei den Jungen schafften es zwei Höher auf den ersten Platz. mehr… (BV 09)
Bundespräsident Johannes Rau besuchte Drabenderhöhe
Am 1. April besuchte Bundespräsident Johannes Rau die Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe, wo er mit jungen Familien über das Thema „Umgang der jungen Generation mit dem Siebenbürger Erbe“ sprach. Anschließend besuchte er das Wiehler Unternehmen BPW Bergische Achsen. Begleitet wurde er von NRW-Sozialministerin Birgit Fischer, die zugleich auch Patenministerin der Siebenbürger Sachsen ist. Die „First Lady“ Christina Rau hatte den Besuch kurzfristig abgesagt.
Empfangen wurden die Ministerin und der Bundespräsident von Landrat Hans-Leo Kausemann, Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und Friedhelm-Julius Beucher, der den Rau-Besuch zusammen mit dem früheren Landrat Herbert Heidtmann vermittelt hatte.
Durch ein Spalier von 500 Kindergarten- und Schulkindern, die mit Luftballons am Straßenrad standen und dem Bundespräsidenten zuwinkten, ging es dann zum Kulturhaus Hermann-Oberth. Im Saal begrüßte der Landrat den höchsten Repräsentanten Deutschlands mit „Willkommen daheim“. Seine Mutter ist in Waldbröl geboren und sogar im Nachbarort Bielstein hat er Verwandte, wie Rau später in seinem Grußwort berichtete.
Bürgermeister Becker-Blonigen drückte seine Freude über die gelungene Integration der Siebenbürger Sachsen aus, auch wenn manch ein Einheimischer anfangs hinter vorgehaltener Hand gesagt hätte: „Ach, wären die Siebenbürger doch nur sieben.“ Enni Janesch, Drabenderhöher Kreisgruppenvorsitzende der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, freute sich, dass die Siebenbürger Sachsen in Drabenderhöhe die Möglichkeit bekommen haben, ihr Brauchtum einzubringen und zu bewahren und der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Volker Dürr, betonte die lange Verbundenheit Nordrhein-Westfalens mit den Siebenbürger Sachsen.
Als Rau dann ans Mikrofon trat, sagte er, in Anspielung auf die Männer des MGV Drabenderhöhe, die stehend auf ihren Auftritt warteten: „Ich könnte jetzt so viel erzählen, dass nicht mal das Stehvermögen der Sänger ausreichen würde.“ Den Weg der Siebenbürger Sachsen hätte er oft begleitet und immer wieder seien sie in seinem Leben aufgetaucht. So wollte er einmal den Lehrer seiner Kinder kennen lernen und es stellte sich heraus, dass dieser der Vorsitzende der Landsmannschaft in Wuppertal war, der ihn dann auch zu Siebenbürger Abenden eingeladen hätte.
Integration sei nicht immer einfach, so gäbe es oft den Mechanismus „Ich hab ja nichts gegen Fremde, aber der da, der ist nicht von hier“, aber Wege, um aufeinander zuzugehen, würde es immer geben und es wäre wichtig, Räume dafür zu schaffen.
Rau sagte: „Es gibt eine Kette, die geht von Fremdheit über die Angst zum Hass und dann zur Gewalt, aber es gibt auch eine Kette, die geht von der Fremdheit über die Neugier zur Freundschaft und zur Bereicherung – und diese zweite Kette zu stärken, ist die Aufgabe der Zivilgesellschaft und des Staates, das müssen wir miteinander lernen und dann entfaltet sich ein Reichtum über den kann man nur staunen.“
Erfahren konnte man auch, dass Rau zuletzt ganz inoffiziell in Drabenderhöhe gewesen ist: Die Hochzeit seiner Bielsteiner Verwandtschaft wurde in Drabenderhöhe gefeiert.
Er beendete seine Ansprache mit den Worten: „Ein Amt hört auf, das Leben nicht, und ich freue mich auf die Zeit danach.“
Nach der Eintragung in das „Goldene Buch“ des Oberbergischen Kreises, der Stadt Wiehl, der Landsmannschaft und des Adele-Zay-Altenheimes traf er im Saal auch auf Annette Hartmann, eine Enkelin von Raus Onkel Werner Hartmann, die ihm ihre Tochter Jule vorstellte.
Nach einem Blick auf die Ausstellung siebenbürgischer Volkskunst ging es dann weiter ins Altenheim Adele-Zay, dort wurde Rau vom Vorsitzenden des Adele-Zay-Vereins Kurt Franchy und vom Altenheimleiter Hans Wolfgang Klein empfangen. „Wir haben Oberberger, die jeden Morgen das Siebenbürger-Lied singen“, sagte Franchy schmunzelnd.
Danach hatte der Bundespräsident die Gelegenheit mit den Familien Melzer und Kasper über ihr Verhältnis zur siebenbürgischen Tradition zu sprechen. Elke Kasper, die mit ihre Kindern in sächsischer Mundart spricht, meinte, man könne in Mundart viel mehr Gefühl ausdrücken. Heide Melzer betonte, wie wichtig ihr das Familienleben und eine Großfamilie sei, die Geborgenheit und Sicherheit bieten würde.
Den Bundespräsidenten interessierten aber auch ganz andere Fragen: den elfjährigen Lenny Melzer fragte er zum Beispiel, wie er denn seine Haare so toll nach oben gestylt hätte.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde besichtigte Rau den „Turm der Erinnerung“, der am 19. Mai zusammen mit der Kapelle eingeweiht wird. Rau versprach, dem Verein zur Einweihung eine Bibel mit Widmung zu schenken.
Mit dem Auto ging es dann weiter zum Wiehler Unternehmen BPW Bergische Achsen. Dort wurde Rau von den Geschäftsführern Christian Peter Kotz und Uwe Kotz sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Berz begrüßt.
Christian Peter Kotz stellte das große Familienunternehmen BPW Bergische Achsen vor. Weltweit arbeiten 4700 Menschen in dem Unternehmen. Er berichtete vom Engagement seines Unternehmens für die Integration von Aussiedlern und Ausländern.
Die Weltoffenheit der Achsenfabrik betonte auch Betriebsrat Wolfgang Berz: „Die Nationalität spielt bei uns keine Rolle.“ Von 78 Einstellungen in der letzten Zeit seien 48 ausländischer Herkunft gewesen.
Nach dem Mittagessen in dem Betriebsrestaurant wurde dem Bundespräsidenten das Buch „Christliches Leben im Homburger Land“ aus dem Martina-Galunder-Verlag von Professor Dr. Klaus Goebel und Dr. Hans-Martin Schmidt überreicht. Danach eilte Rau auch schon zum Hubschrauber, der im Wiehler Stadion auf ihn wartete und ihn zum nächsten Termin nach Frankfurt bringen sollte.