Wer in den frühen Morgenstunden des Pfingstsonntages in den Drabenderhöher Ortsteilen Scheid, Löherhof und Altdorf lautes Röhren und unbekannte Laute vernimmt und glaubt, es seien irgendwelche Rindviecher ausgebüxt, der irrt.
Es sind vielmehr die Kinder und Jugendlichen aus diesen Ortsteilen, die alljährlich mit ihren „Pe´ißhöernern“ (Pfingsthörnern) vom Treffpunkt an der alten Linde im Ortsteil Scheidt aus durch die Straßen von Haus zu Haus ziehen, um nach alter Väter Sitte und in Jahrzehnter langer Tradition den Dorfbewohnern frühmorgens ein frohest Pfingstfest zu wünschen.
Die Töne auf den aus Eschenrinde selbstgefertigten „Pe´ißhöernern“ klingen dumpf und unterschiedlich bizzar anmutend. Ihr durchdringender Klang ist unüberhörbar und alle Nachbarn, wohl vorbereitet auf dieses „Pengstbloosen“, halten Schokolade, Bonbons oder Geld für die jungen Bläser bereit.
In früheren Zeiten erhielten die Jungen und Mädchen auf ihren Gängen Naturalien wie „Hotzeln“, „Schnetzeln“, „jedruhte Quetschen“ oder auch Eier, die zu Hause am Mittag dann zu „Pe´ißkoochen“ als 2 cm dicker Eierkuchen mit Weißbrot und Speck verarbeitet und gemeinsam gegessen wurde. Auch heute noch schwärmen die Kinder zum Abschluß des Pfingsthornblasens beim gemeinsamen Pfingstfrühstück von den Erlebnissen und Eindrücken am Pfingstsonntag.
Übrigens wird diese Tradition im gesamten Kreisgebiet ausschließlich nur in Drabenderhöhe durchgeführt und hoffentlich noch lange Zeit durch nachfolgende Generationen weitergereicht.
Text und Foto: Axel Hackbarth