Der Rheinische Gerätturnwettkampf der so genannten „A-Stufen“ stellt für viele Turnerinnen und Turner im Rheinland den absoluten Höhepunkt im Wettkampfkalender dar und wurde dieses Jahr vom TV Fischeln (Krefeld) am 25. und 26. Juni 2005 ausgerichtet. Das Wettkampfsystem der A-Stufen orientiert sich an leistungsorientierten Breitensportlern, die nicht dem Bereich „Gerätturnen – olympisch“ zugeordnet sind und i. d. R. nicht in Stützpunkten oder anderen Leistungszentren trainieren.
Zur Qualifikation an diesem Landesfinale sind im Vorfeld bereits zwei Qualifikationswettkämpfe mit einer alterspezifischen Mindestpunktzahl zu bestehen, die erfahrungsgemäß nicht von allen Kinder- und Jugendlichen erfolgreich gemeistert werden. Dennoch waren in Krefeld insgesamt 215 Mädchen und 136 Jungen am Start, um in verschiedenen Altersklassen ihr Können zu beweisen. Der BV 09 Drabenderhöhe war mit 5 Jungen und 3 Mädchen angereist und konnte mit den gezeigten Leistungen zufrieden sein. Das die Konkurrenz stark sein würde war im Vorfeld klar und dass für einige Turner/innen schon die Qualifikation zu diesem Wettkampf ein großer Erfolg war, stand außer Frage. Alexander Schmidt sicherte sich mit einem 10. Platz (von 20) das Mittelfeld, während Simon Grabeck mit technisch sehr „sauber“ geturnten Übungen Platz 9. (von 30) belegte. Von den „Youngstern“ waren Anna Schuller, Anna Poschner, Viktor Schütz, Thomas Auner und Josh Königes dabei. Für eine Überraschung sorgte dann auch Josh Königes der nach eigener Meinung „bei diesem Wettkampf als Neuling keinen Blumentopf gewinnen könne“. Er turnte spontan eine höhere Übung am Reck als im Training geübt und holte in seiner Wettkampfklasse Platz 12 (von 31), wobei in dieser Klasse sogar zwei Jahrgänge zusammengefasst waren und er zu den jüngeren Turnern der Klasse gehörte.
Viktoria Dederer, die mit Abstand trainingsfleißigste Turnerin der Abteilung Turnen hatte es nicht leicht in diesem Wettkampf, da ihre Alterklasse fast durchgehend mit Turnerinnen besetzt war, die fünf oder mehr Trainingseinheiten in der Woche absolvieren. Zudem war ein Sturz bei einem Drehsprung am Balken in den letzten Trainingstagen vorausgegangen, so dass Viktoria die Anspannung trotz vieler Stunden „Mentaltraining“ deutlich anzusehen war. Moralische Unterstützung bekam sie auch von ihrer Vereinskollegin Leonie Chromow, die während des gesamten Wettkampfs nicht von ihrer Seite wich. An allen vier Geräten hatte Viktoria mit dem Trainergespann Winkler, Chromow, Brandsch-Böhm und Maimer die jeweils schwierigste Übung in diesem Wettkampfsystem (A-Stufe 9) vorbereitet. Am Stufenbarren und am Boden musste sie nur wenige Abzüge hinnehmen und turnte auch an ihrem Angstgerät dem Schwebebalken bis auf eine Unachtsamkeit, bei einem Rad, nahezu fehlerfrei. Beim Yamashita (ein Handstützüberschlag vorwärts mit Abbücken in der zweiten Flugphase) am Sprung waren jedoch ungewöhnlich hohe Abzüge in den Wertungen der Kampfrichter zu beobachten, so dass einige Turnerinnen mit einem einfachen Handstützüberschlag deutlich mehr Punkte verbuchen konnten. Schließlich konnte Viktoria mit ihrem fünften Platz sehr zufrieden sein und bewahrt sich für das nächste Jahr noch ein wenig Potential nach oben hin.