Einmal von „Null auf 1,3 Promille“ wurden Jugendliche im Jugendheim Drabenderhöhe befördert. Nicht etwa Alkohol sondern einfach Brillen versetzten sie in den Zustand, den Personen bei der Promillezahl erfahren.
Diese Brillen wurden von Anna Thomas von der Suchthilfe der Caritas Oberberg zur Verfügung gestellt. Zusammen mit Martina Kalkum und Holger Ehrhardt vom Jugendheim Drabenderhöhe hatte sie einen Parcours erarbeitet, den die Jugendlichen durchlaufen mussten. Zuerst galt es, einfache Wege durch Stühle zu finden. Die nächste Aufgabe bestand darin, eine Treppe hoch zu gehen und anschließend einen Slalom zu überstehen.
Nachdem dies geschafft war, mussten die Jugendlichen dann eine Hindernisstrecke mit Bobbycars durchfahren, gemeinsam Federball spielen und als „Krönung“ feinmotorische Aufgaben lösen, wie etwa das Auffädeln von Perlen auf einen dünnen Faden.
Dass all das große Probleme mit sich brachte, war klar. Die Jugendlichen hatten die Wahl zwischen zwei verschiedenen Brillen. Die eine stellt den Zustand nach Biergenuss dar, die zweite das verzerrte Bild, das sich nach dem Konsum von Alkopops ergibt.
Zuerst erschienen die Aufgaben noch einfach und lustig, doch spätestens an dem ersten Hindernis wurde allen klar, dass die Aufgaben es wirklich in sich hatten. Wie soll man um Stühle herumlaufen, die sich zu bewegen scheinen oder wie einen Slalom fahren, wenn man die einzelnen Hindernisse nicht richtig sehen kann.
„Voll krass“ fanden es dann auch die beteiligten Jugendlichen. Einige hatten leichte Gleichgewichtsprobleme, anderen wurde etwas „komisch“ im Bauch. Allen war aber hinterher klar, dass sie sich nicht bei ihren Freunden und Freundinnen lächerlich machen wollen, wenn sie nicht mehr geradeaus gehen können.
Martina Kalkum und Holger Ehrhardt erklärten im Anschluss gemeinsam mit Anna Thomas noch die Gefahren, die gerade bei Kindern und Jugendlichen durch den Alkoholkonsum entstehen. Nach einer regen Diskussion endete die Veranstaltung mit einem gemeinsamen (natürlich alkoholfreien) Mixgetränk.