Die älteste Einwohnerin der Stadt Wiehl ist tot. Berta Becker aus Drabenderhöhe starb in der Nacht zum 16. August im Alter von 108 Jahren. Sie war eine charmante alte Dame und Landrat Hagen Jobi bezeichnete sie als „Vorzeigesymbol für alle alte Menschen in Oberberg“. Sie sei auch einige der wenigen Frauen, vor der er auf die Knie gehe, scherzte Jobi, wenn er seiner hochbetagten Nachbarin zum Geburtstag gratulierte.
Bis weit über ihren 106. Geburtstag hinaus, stand Berta Becker noch täglich auf. Gerne ließ sie sich von Tochter Ursula Schöpe, bei der sie ihren Lebensabend verbrachte, etwas vorlesen. Auf die Frage, wie sie es geschafft habe, dieses biblische Alter zu erreichen, antwortete ihre Tochter immer: Mit viel Disziplin gegen sich selbst, durch Arbeit und ihren christlichen Glauben. Dabei habe sie immer daran gedacht, auch anderen Menschen zu helfen. Lange Jahre war sie beispielsweise aktiv in der Drabenderhöher Frauenhilfe tätig.
Drei Jahrhunderte erlebte die Verstorbene, die ein echtes oberbergische Mädchen war: Sie erblickte am 25. Februar 1899 in Obernhagen bei Marienheide das Licht der Welt. Ihr Leben war nicht leicht, machte sie doch zwei Weltkriege und die schweren Zeiten danach mit. Nachdem sie in Wuppertal den Beruf der Krankenschwester erlernte, heiratete sie 1925 Ehemann Herbert. Mit ihm zog sie nach Remscheid, wo später ihre Zwillinge Ursula und Herbert geboren wurden.
Nachdem Remscheid durch einen Bombenangriff zerstört worden war, kam sie 1942 mit ihrer Familie ins Oberbergische zurück und baute in Obernhagen die elterliche Landwirtschaft wieder auf. Ihr Mann kam erst 1945 aus der Krieggefangenschaft nach Hause.
Seit 1997 lebte sie bei Tochter Ursula Schöpe. Ganz besonders freute sie sich immer über den Besuch von Sohn Herbert sowie der Enkel und Urenkel.