Zum 1. April
von Hans Otto Tittes
Am ersten Tag heißt’s im April,
schickt man den Narr’n, wohin man will!
Nun, diese Sitte, also Brauch,
die gibt in Indien es auch,
sogar im schwarzen Afrika
bis hin nach Nordamerika.
Natürlich auch hier in Europa
ist sie bekannt bei Jung und Opa.
Auch wenn der Ursprung unbekannt,
ist’s jedes Mal höchst amüsant,
gelingt es einem, einen Narren
weit wegzuschicken weg’nem Schmarren,
zum Beispiel dass manch Auftrag kaum
erfüllbar ist, höchstens im Traum,
wie: Taubenmilch vom Nachbarn holen
und auch dazu noch weiße Kohlen.
Wer reingelegt wird, hat den Schaden
und muss den Spott dann auch ertragen
(ob er’s nun zeigt oder ganz still),
indem es tönt: April! April!
Doch hofft er, dass zum nächsten Mal
auf einen andern fällt die Wahl,
und er dann lässig, mit Bedacht
selbst über den von Herzen lacht;
denn Schadenfreude, weiß man halt,
ist sehr beliebt bei Jung und Alt!