An Festtagen wie Geburtstag oder Weihnachten beschenkt man gerne seine Freunde. Selbst bei Geschenken, die dem Beschenkten nicht zusagen, zeigt dieser Freude darüber, obwohl er damit schon einen anderen Plan hat, meint Hans Otto Tittes:
Das unpassende Geschenk
von Hans Otto Tittes
Für ein Geschenk, das man erhält,
auch wenn es einem nicht gefällt,
tut man zuerst sich schön bedanken,
obwohl bereits man in Gedanken
dem unnützen Geschenk den Stempel
hat aufgedrückt und der heißt Krempel!
Natürlich tut man erstmals so,
als ob darüber man sei froh,
indem man sagt: „Oh, klasse, Mann,
ich weiß, wo ich es hintun kann.“
Denn daran kann niemand erkennen,
dass man es Krempel nur wird nennen!
Nachdem der Schenker dann ist fort,
wird landen es an jenem Ort,
wo Krempel halt man deponiert.
Und später mal ganz ungeniert
nimmt das Geschenk man ohn‘ Bedenken
und wird es – einem andern schenken!