Der demografische Wandel ist in aller Munde. „Auch in unserer Siedlung, wo wir vor über 40 Jahren mit so viel Elan angefangen haben, hat sich was getan“, so Enni Janesch, Kreisvorsitzende Verband der Siebenbürger Sachsen, als sie im Kulturhaus die vielen Gäste zur Jahreshauptversammlung begrüßte.
Ihr besonderer Gruß ging an Dieter Dresbach, Demografiebeauftragter der Stadt Wiehl, der einen Vortrag über seine Arbeit hielt. Unter anderem führte er aus, dass von 1980 bis 2005 die Zahl der Einwohner von 4046 auf 5081 stieg. In 2012 sank die Einwohnerzahl auf 4849. Im Jahr 2012 standen 38 Geburten insgesamt 76 Sterbefällen gegenüber. Für eine funktionierende Gesellschaft seien aber nicht nur Daten über Geburten, Zuzüge oder Sterberaten wichtig, sondern auch ein harmonisches Zusammenleben.
Nach dem Vortrag eröffnete Enni Janesch die Versammlung und ließ die herausragenden Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren. Es waren das Kronenfest, der Besuch von Volkstanzgruppe und Hofbräuband aus Kanada, der zu einer „tollen Begegnung“ wurde, sowie das im Dezember aufgeführte Puer natus. Ehemann Harald Janesch wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und Michael Hartig mit der Medaille „Pro Meritis“.
Die 50-Jahr-Feier des Adele Zay Vereins lobte Janesch als ein „würdiges Fest“. Die lebendigen Osterbräuche des Altenheims mit Gottesdienst, Osterfeuer und Eiersuchen seien schöne Tradition. Ein Dank ging auch an diejenigen, die sich „zur Freude aller“ für die Weihnachtsbeleuchtung stark machen und dafür sogar Spenden sammeln.
Die Vorsitzenden der Vereine, die Nachbarmütter/-väter schloss die Vorsitzende für geleistete Arbeit ebenso in ihren Dank mit ein wie die Eheleute Christa und Jürgen Brandsch-Böhm, die „sich immer wieder für die Kinder- und Jugendarbeit einsetzen“. Eine Reise nach Bistritz/Siebenbürgen unter anderem mit Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen habe „bleibenden Eindruck“ auf die Teilnehmer hinterlassen.
Nicht zufrieden äußerte sich Enni Janesch zur Verkehrssituation an der Kreuzung Klausenburger Gasse/Hillerscheid/Marienberghausen, an der es schon mehrere schwere Verkehrsunfälle (zuletzt mit einem Toten) gegeben hat. Hier seien vom Landesstraßenbauamt Inseln zur Verkehrsberuhigung angebracht worden „die aber kaum was bringen“, so die Vorsitzende. Janesch befürwortet, ebenso wie viele Drabenderhöher Bürger, einen Kreisverkehr.
Pfarrer i.R. Kurt Franchy und Vorsitzender des Adele-Zay-Vereins zeigte sich in seinem Bericht über das Altenheim stolz darüber, dass „Leute bei uns so alt werden“. Das sei ein „gutes Zeugnis für unser Heim“. Gleichzeitig beklagte er eine „Unterbesetzung, obwohl wir weit und breit eines der besten Häuser sind“. Aber zur Zeit habe man „nicht nur eine Delle, sondern ein Loch“ und „wenn die Leute nicht mehr ins Heim kommen, „müssten auch Mitarbeiter weniger werden“. Immer wieder höre er „das ist teuer“. Dabei werde für jeden Einzelnen ausgerechnet, was an Kosten auf ihn zukomme. „Keinem wird die Lebensgrundlage weggenommen.“ Jeder solle darüber nachdenken, „was wir unseren Alten schuldig sind“, schloss Franchy. Erfreuliches berichtete er vom Kindergarten: Er bietet ab Sommer zusätzlich zehn Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) an.
Über die Arbeit des Frauenvereins, der immer zur Stelle ist, wenn man ihn braucht, berichtete Adelheid Scheip. Weihnachtsfeier, Muttertagsfeier sowie eine Wochenendfahrt nach Hamburg gehörten mit zu den Höhepunkten in 2012.
Uta Beckesch betonte, dass das Heimatwerk sich selbst trage und Überschüsse für soziale Zwecke bestimmt seien. Zur Zeit werden Vorbereitungen für das Pfingsttreffen in Dinkelsbühl getroffen. Positives berichtete auch Anneliese Hüll als Vorsitzende des Honterus-Chors: Neben dem Weihnachtskonzert und dem Katharinenball gab es noch zwölf weitere Auftritte.
„Im tiefen Keller können wir uns über Arbeitsmangel nicht beklagen“, so Heidi Müller, die über das Sozialreferat/Kleiderkammer berichtete. „Was wir nicht verwenden können, geht nach Bethel.“ Der Erlös ist ebenfalls für soziale Zwecke bestimmt.
Nach einem positiven Kassenbericht von Michael Dörner, der in 2012 einen Überschuss von 731 Euro aufweist, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.
Ursula Schenker