Mit „Das Trainerteam hat Verstärkung bekommen“ begrüßte der Lehrgangsleiter Jürgen Brandsch-Böhm die neu ausgebildeten sieben Helfer. Es war das erste Mal, dass der BV 1909 Drabenderhöhe eine Helferausbildung durchführte.
Der Vorstand der Turnabteilung einigte sich auf ein neues Ausbildungskonzept: Viel Praxis und notwendige theoretische Grundlagen vermitteln. Angemeldet werden durften nur Jugendliche, die als Junghelfer bereits in einer Turngruppe eingesetzt werden (Stammgruppe). Um die praktischen Erfahrungen zu erweitern, wurde das System der Hospitation entwickelt. Hier sollten die neuen Helfer andere (vereinsinterne) Gruppen und andere Trainingsmethoden (sowie Trainer) kennen lernen. Über die Hospitationsstunden wurden Berichte verfasst. Diese wurden dann mit dem Ausbilder bei der Theoriestunde besprochen und theoretisch untermauert.
Es zeigte sich, dass gerade diese Hospitationsberichte ein sehr wesentlicher Bestandteil der Ausbildung war. Die Auszubildenden hatten in unterschiedlichsten Gruppen hospitiert. Da waren Erwachsenen-Gruppen, Schulsport, Kleinkindergruppen, sogar Fußball war dabei. Die neuen Helfer hatten sich so mit dem vereinsinternem Gruppenangebot beschäftigt – ein gewünschter Nebeneffekt. Diese Berichte waren für manch einen eine Herausforderung, mussten sie doch etwas Schriftliches – außerhalb der Schule – „abliefern“. Auch das trug zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit bei. Das war durchaus auch ein „Lehrziel“. Als Übungsleiter kommt nur in Frage, wer eine gewisse Persönlichkeit entwickelt. Die Helferausbildung sollte als Vorstufe zum Übungsleitereinsatz gesehen werden.
An drei Samstagen wurde der theoretische Teil (und die Prüfung) behandelt. Hier wurden beispielsweise die Rechte und Plichten (Verpflichtungen) des Führungspersonals angesprochen. Besonders galt es die Gesundheitsaspekte im Training zu erkennen und entsprechend zu reagieren, wobei die Absprache mit dem verantwortlichen Trainer ein wesentlicher Aspekt ist. Auch die Aufgabe des Helfers bei einem Unfall wurde trainiert. Passiert zum Glück nur selten, aber gerade dann ist ein richtiges Verhalten des Helfers besonders wichtig. Bei der Hilfeleistung wurde hinterfragt: was – warum, ist es der richtig – falsch Griff. Kurz gesagt, was nicht in der Gruppentrainings-Zeit vom Übungsleiter vertieft werden kann, ist dann behandelt worden.
Bei der Prüfung wurden dann Fragen zu den behandelten Bereichen gestellt (Theorie) und richtig auszuführende Helfergriffe abgefragt (Praxis).
Von den drei Jungen und fünf Mädchen konnte nur ein Junge ohne Helferschein nach Hause gehen.
Insgesamt wurde von den Nachwuchskräften, wie auch vom Ausbilder, eine sehr positive Bilanz gezogen. Lediglich die erwarteten 10 Hospitationen (beziehungsweise die Menge der Berichte) wurde als nicht besonders gut bemängelt.
Die Vereine sind sich einig, dass diese Helferausbildung in eigener Regie nicht nur aus Kostengründen eine positive Sache ist. Die Helferausbildung wird bei Bedarf in den nächsten Jahren wiederholt. Dann sollen nicht nur Mitglieder vom BV 1909 und dem TSV Much zugelassen werden.