„Wer dich kennt, weiß dein Herz hängt an der Arbeit mit unserem Nachwuchs und das hast du über viele Jahrzehnte erfolgreich gemacht. Dafür bist du nicht nur hier in Drabenderhöhe sondern auch in der Landesgruppe bekannt.“ Für Rainer Lehni, Vorsitzender Landesverband NRW der Siebenbürger Sachsen war es eine besondere Freude die Frau zu Ehren, die die Kinder- und Jugendarbeit zu ihrem Lebenswerk machte.
Foto: Christian Melzer
Die Rede ist von Christa Brandsch-Böhm, einer gebürtigen Berlinerin, die durch ihre Heirat mit Jürgen Brandsch-Böhm zur waschechten Siebenbürgerin wurde. Seitdem setzt sie sich unermüdlich für Erhalt und Pflege des siebenbürgischen Brauchtums ein, schafft es immer wieder Kinder und Jugendliche zu motivieren und Freude am Volkstanz in ihnen zu wecken.
Für dieses ehrenamtliche Engagement zeichnete Lehni die Drabenderhöherin beim Kronenfest mit der Plakette „Pro Meritis“ aus. Es ist die höchste Auszeichnung mit der der Verband der Siebenbürger Sachsen hervorragende Arbeiten würdigt.
Mit 20 Jahren trat Brandsch-Böhm in die Berliner Jugendgruppe der Siebenbürger Sachsen ein, in der auch ihr späterer Mann und dessen Geschwister Mitglieder waren. Sie fühlte sich dort sehr wohl, fügte sich schnell in die Gemeinschaft ein. „Diese ersten Jahre in der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft haben deinen weiteren Lebensweg entscheidend mitgeprägt“ resümierte der Landesvorsitzende. Die Hochzeit 1962 fand in siebenbürgischer Tracht statt, bald danach folgte der Umzug nach Hessen. Seit 1966 leben die Eheleute in Drabenderhöhe.
Kurz streifte Lehni die vielfältigen Aufgaben von Christa Brandsch-Böhm: Sie war unter anderem Nachbarmutter und in den 70er Jahren Schriftführerin und Pressereferentin im Vorstand der Kreisgruppe. „Ihr Herz ist aber bei der Jugendarbeit hängen geblieben“, so Lehni. Als sie und Ehemann Jürgen 1975 zu Jugendreferenten der Kreisgruppe gewählt wurden, „habt ihr den Schwerpunkt auf die Integrationsarbeit zwischen Kindern und Jugendlichen des Altdorfes und der Siedlung gelegt.“ Es wurden unter anderem Ferienangebote für Daheimgebliebene und Freizeiten auf der Insel Fehmarn, im Allgäu und in Holland durchgeführt.
Mit den Tanzgruppen bereicherte Christa Brandsch-Böhm über 30 Jahre das Programm beim Heimattag in Dinkelsbühl. Nach Auflösung der Volkstanzgruppe gründete die engagierte Frau 1989 eine neue Jugendtanzgruppe und im März 2001 eine Kindertanzgruppe, die sie noch heute leitet.
„Ohne dich hätte es die Jugendarbeit in Drabenderhöhe in dieser Form nicht gegeben“, sagte Rainer Lehni. Er hofft, dass „mit den aktuellen Kindern“ in nächster Zeit eine neue Jugendtanzgruppe ins Leben gerufen wird. Christa Brandsch-Böhm engagiert sich unter anderem als Sängerin im Honterus-Chor, bei der Turnabteilung des BV 09 sowie im Ernteverein.
Durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement habe Brandsch-Böhm einen wertvollen Beitrag zur Integration der Siebenbürger in Drabenderhöhe geleistet. Ausgezeichnet wurde sie dafür bereits von der Stadt Wiehl mit dem Silbernen Wiehltaler und von der Siebenbürgischen Jugend Deutschland mit dem Jugendpreis 1995. Für fünf Jahrzehnte Einsatz in der Gemeinschaft der Siebenbürger überreichte Lehni namens des Verbandes die Medaille „Pro Meritis“. „Behalte deine Schaffenskraft und bleibe uns noch lange erhalten“, rief der Landesvorsitzende der so Geehrten abschließend zu.