Was machen Hexen eigentlich am Abend vor der Walpurgisnacht? Na klar, sie treffen sich zu ausschweifenden Hexenfesten. Das Jugendheim Drabenderhöhe hatte eingeladen und pünktlich zu Beginn der Dämmerung trafen mehr als 60 junge Nachwuchsbesenreiterinnen im Alter von 5 bis 12 Jahren aus Drabenderhöhe, Bielstein und sogar 10 aus Bergneustadt ein.
Einige wollten an ihrer weiteren Hexenausbildung arbeiten und lernten die Alchemie besser beherrschen. Da wurden Düfte gemixt und buntes Lipgloss angerührt, natürlich alles mit magischen Kräften. Wem das passende Kostüm fehlte, konnte unter fachfraulicher Anleitung Flickenröcke und Hexenhüte herstellen. Das Erlernen von geheimer Zauberschrift, mit der man vorzüglich ins Tagebuch schreiben kann, war sehr begehrt. Andere verglichen ihre Besenreitkünste. Dass auch Hexen einen gesteigerten Wert auf ihr Äußeres legen, bewiesen sie am Schminkstand. Dort wurden wunderbare Spinnweben in die jungen Gesichter gezaubert und allzu glatt liegende Haare schön verwuschelt.
Auch herrliche gesunde Gesichtsfarbe – ein helles Grün – wurde bei der einen oder anderen jungen Dame gesehen. Als Jugendheimleiterin und organisierende Oberhexe legte sich Martina Kalkum mächtig ins Zeug. Unterstützt wurde sie von ihren Kolleginnen aus Bergneustadt, der evangelischen Kirchengemeinde Bielstein und freiwillig helfenden Jugendlichen.
Es wurden tatsächlich auch männliche Wesen entdeckt, die bei dem absoluten Höhepunkt des Hexenfestes, dem scheußlich schaurigem Büffet, helfen durften. Neben giftig grüner Bowle mit Wurmeinlage, gab es mit Mäusen belegte Brötchen, Glibbersuppe und hübsche kleine Finger. Zum Abschluss des Festes spielten die kleinen und großen Hexen ihr neugelerntes Zauberspiel und ritten anschließend frohgelaunt in die Nacht.