Tierliebe scheint keine Grenzen zu kennen, stellt Hans Otto Tittes fest:
Übertreibung
von Hans Otto Tittes
Hunde gibt’s seit eh und je
als Begleiter für die Leute,
doch verändert hat sich viel
seit den Anfängen bis heute.
Als Beschützer zwar gedacht,
hat sich in sehr vielen Fällen
in der Zwischenzeit der Hund
umgestellt zum Spielgesellen.
Anfangs war es mit der Kost
einfach, weil der Hund bescheiden.
Doch im Wohlstand frisst er nur
das noch, was er mag gut leiden.
Unterhaltung mit dem Hund
gibt’s nicht, denn er kann nichts sagen;
einen Vorteil hat dies schon,
dass er nicht stellt dumme Fragen.
Ist Sauwetter, kriegt der Hund
umgeschnallt ’ne warme Decke,
dass ihn nicht noch bis zum Schluss
eine Grippe niederstrecke.
Braucht im Alter er Diät
wegen seiner Nierensteine,
muss die Kost doch kraftvoll sein,
nicht nur so ’ne – irgendeine.
Ist das Hundeleben dann
nach zig Jahren doch beendet,
werden, ja, es gibt auch das,
Todesanzeigen versendet!
Jeder kann von diesem Letzten
halten, was er will und denkt.
Doch der Mensch in seinem Wohlstandstaumel
ist der, der sich heute arg verrenkt!