Advent – Weihnachten, ein Zauber liegt über diese stille Zeit. In den Straßen und Fenstern der Häuser leuchten Weihnachtssterne und -lichter, lassen dunkle Tage heller erscheinen. Im Kulturhaus erstrahlte bei der Vorweihnachtsfeier des siebenbürgischen Frauenvereins der Tannenbaum im Lichterkranz der (elektrischen) Kerzen, als die Vorsitzende Adelheid Scheip den Besucherinnen ein herzliches Willkommen zurief. Ihr Dank ging an die Eltern, die ihre Kids gebracht hatten, um das Programm mitzugestalten.
Was wäre eine Weihnachtsfeier ohne die strahlenden Augen der Kleinen, die voller Aufregung und Freude Lieder singen oder Gedichte aufsagen. Den Anfang machten Jan Enke und zwei kleine Mädchen, die sich spontan entschlossen hatten das Lied „Auf dem Weihnachtsmarkt“ zu singen und dafür herzlichen Beifall erhielten. Alle Jahre wieder ist auch die Theatergruppe der Grundschule unter Leitung von Ingrid Melzer dabei. Diesmal gelangte „Der Sternenhimmel“ zur Aufführung. Jedes Kind sprach Wünsche im „Licht einer Kerze“ aus: „Alle Menschen warten hier und überall, warten voller Hoffnung und Vertrauen auf das Kind im Stall.“
Nils Horward regte mit seinem Gedicht „Umfrage zu Weihnachten“ zum Nachdenken an: Da ging es um das Smartphone (neueste Version), Sekt und Wein, den Gänsebraten oder den Urlaub am Strand. Jeder soll auf seine Weise feiern mit Jubel, Trubel oder ganz leise. Zwischendurch spielte Tabea Schäfer auf dem Klavier, animierte die Gäste zum mitsingen, unter anderem bei „Alle Jahre wieder“. Carina Göckel entlockte ihrer Klarinette harmonische Töne mit „Lasst uns froh und munter sein“ oder „Joy to the World“ von Händel (Freu dich, Welt) eines der beliebtesten und bekanntesten Weihnachtslieder aus dem angelsächsischen Sprachraum. „Wachet und betet zum stillen Advent“ das Gedicht von Susanna Kräutner, in dem es um Kirchenglocken, Tannenduft und der ersehnten Heiligen Nacht geht, trug Hannelore Brabender vor. Adelheid Scheip dankte der 92-jährigen alten Dame, die sich seit Jahren mit Beiträgen für eine harmonische Feier einsetzt.
Ein herzliches Dankeschön ging auch an Isabell Stenner, die seit Jahren bei jeder Weihnachts- oder Muttertagsfeier auf der Bühne steht und die Mitglieder mit ihren Beiträgen erfreut. Schon als kleines Mädchen trug sie Gedichte vor, später griff sie zur Klarinette und in diesem Jahr war es das Saxophon mit dem sie „Feliz Navidad“ (Frohe Weihnachten), ein modernes Lied im Latin-Rhythmus vortrug. Es wurde 1970 von Jose´ Feliciano geschrieben und ebenso zum Welthit wie „Rudolf mit der roten Nase“, ein Song von Gene Autry, den Isabell ebenfalls erklingen ließ.
„Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.“ Mit dieser biblischen Prophezeiung aus Jesaja begann Pfarrerin Kirsti Greier ihre Festansprache. Sie löste Dr. Roswita Guist ab, die über viele Jahre zu den Frauen gesprochen hat und aus Altersgründen diese Aufgabe niederlegte.
Greier betonte, dass es gerade an Weihnachten um die Wurzeln des Glaubens gehe, aus den Wurzeln Neues wachse und alle Menschen Zweiges eines Stammes seien. Mit der Bitte, dass Herzenswünsche in Erfüllung gehen mögen, trugen Hannelore Brabender und Heidi Sträßer eine Sternenmeditation vor. Kathi Fink las noch die Geschichte von der „Wundersamen Weihnacht“ vor, die aus der Feder von Susanne Albrecht stammt. Die harmonische vorweihnachtliche Feier, die – wie immer – mit viel Liebe vom Frauenverein gestaltet wurde, endete mit gemeinsam gesungenen Weihnachtsliedern, die Tabea Schäfer auf dem Klavier begleitete.
Ursula Schenker