Der Umbau des Kulturhauses Drabenderhöhe in ein modernes Stadtteilhaus wird die Stadt Wiehl nichts kosten: Gestern übergab NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach einen Förderbescheid über die gesamte Investitionssumme an Bürgermeister Ulrich Stücker.
Der Zuschuss von Bund und Land für das Projekt beläuft sich auf 3,84 Millionen Euro. „Es gibt eine ordentliche Summe heute“, hatte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, zu Beginn ihrer kurzen Rede angekündigt. Im Saal des Kulturhauses betonte sie die enge Verbindung zwischen dem Land NRW und den Siebenbürger Sachsen – seit 1957 besteht die Patenschaft des Landes mit der Volksgruppe. Den anstehenden Umbau zu einem neuen Begegnungszentrum wertete die CDU-Politikerin als Möglichkeit, die Gesellschaft weiter zu stärken: durch eine enge Verbindung der Menschen miteinander. „Ein Haus besteht zwar aus Steinen und Mörtel, schmücken aber tun es Geist und Liebe“, so Ina Scharrenbach.
Nachmittags um halb vier war ihr Besuch gestartet, ihr erster auf Wiehler Stadtgebiet. Bürgermeister Ulrich Stücker begrüßte sie und den oberbergischen CDU-Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen zu einem kurzen Rundgang durchs Haus. Anschließend erfuhr Ministerin Scharrenbach Näheres über die Stadt, die anstehenden Stadtumbauprojekte und das vielfältige Leben im Kulturhaus.
Brauchtum, Tradition und ein gutes Miteinander zeichneten den Ortsteil Drabenderhöhe aus, betonte Ulrich Stücker vor den geladenen Gästen aus Politik, Vereinen und Verwaltung. „Hier herrscht ein buntes Vereinsleben und ein bürgerschaftliches Engagement, wie man es sich als Bürgermeister nur wünschen kann“, lobte er. Dem künftigen Stadtteilhaus attestierte er als „Herz des Ortes“ ein hohes Zukunftspotenzial – wie dem Stadtteil insgesamt.
Bodo Löttgen blickte beim Besuch des Hauses in seine eigene Jugend zurück. „Ich bin damals siebenbürgisch sozialisiert worden“, erinnerte er sich an viele Stunden auch im Kulturhaus: „Die Begegnung war eine der größten Bereicherungen, die es in meinem Leben gab.“ Die große finanzielle Förderung verband er mit der Erwartung, das Haus weiterzuentwickeln zu einem Ort der Integration und Begegnung zwischen allen Menschen in Drabenderhöhe.
Ursprünglich war ein Zuschuss in Höhe von 3,45 Millionen angekündigt worden, entsprechend 90 Prozent der Investitionssumme. Den ursprünglichen zehnprozentigen Eigenanteil der Stadt übernimmt nun zusätzlich das Land NRW aus dem NRW-Programm: als Unterstützung der Kommune in der Coronakrise. „Wir freuen uns wirklich sehr über die Förderung“, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker, der im Anschluss bei Kaffee und traditionellem Baumstriezel mit Ina Scharrenbach weiter ins Gespräch kam. Nach ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt nahm sie aus den Händen des Bürgermeisters noch einen Korb mit Delikatessen entgegen.
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Fotos: Christian Melzer