Im Oberbergischen Kreis nehmen die laborbestätigten Fälle ohne bekannte Ansteckungsquelle rasant zu. Bei rund 70 % der Fälle kann die Ansteckungsquelle nicht mehr aufgeklärt werden. Es gibt im Kreisgebiet viele einzelne Infektionsgeschehen, die in nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche hineinreichen.
„Der Teil der Infektionen, bei denen wir die Ansteckungsquelle ausmachen können, geht größtenteils auf Ansteckungen im privaten Bereich zurück“, berichtet Kaija Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises. Sie appelliert an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: „Halten Sie die bekannten Hygieneregeln ein, halten Sie Abstand und reduzieren Sie Ihre Kontakte auf ein notwendiges Minimum. Dadurch reduziert sich die Möglichkeit einer Ansteckung. So kann weiteren Infektionsketten vorgebeugt werden.“
Weiterhin enorme Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt
Der Oberbergische Kreis weist auf die Allgemeinverfügung vom 30.10.2020 hin, die Bürgerinnen und Bürger dazu verpflichtet, sich bei Vorliegen eines positiven Testergebnisses sofort eigenständig für 14 Tage in Quarantäne zu begeben – unabhängig von der individuellen behördlichen Aufforderung und der Kontaktaufnahme durch das Gesundheitsamt, die zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
Aufgrund der hohen Fallzahlen, der schnell wachsenden Zahl von Kontaktpersonen und großer Umgebungsuntersuchungen ist es trotz hohem Personaleinsatz und unermüdlichem Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht immer möglich, Betroffene und deren Kontaktpersonen kurzfristig zu erreichen. Der Oberbergische Kreis bittet um Verständnis, dass bis zum Anruf des Gesundheitsamtes einige Tage vergehen können. „Wenn Sie wissentlich Kontakt zu einem laborbestätigten Fall hatten, bitte ich Sie darum, sich unabhängig von dem noch ausstehenden Anruf in freiwillige häusliche Isolation zu begeben“, richtet sich Landrat Jochen Hagt erneut an die Bürgerinnen und Bürger.
Der Oberbergische Kreis veröffentlicht im Laufe des heutigen Tages unter www.obk.de/oebs Allgemeinverfügungen für weitere oberbergischer Gemeinschaftseinrichtungen. Mit den Allgemeinverfügungen ordnet der Kreis für Kontaktpersonen Quarantäne an. Betroffen sind Kontaktpersonen von drei laborbestätigten SARS-CoV-2-Fällen mit Bezug zur Städtischen Realschule Gummersbach-Hepel sowie die Kontaktpersonen eines laborbestätigten SARS-CoV-2-Falls mit Bezug zur Sekundarschule Wiehl-Bielstein.
Aktuell sind 684 Personen positiv auf das Virus getestet (laborbestätigte Fälle). Davon werden 53 Personen stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt. Fünf der 53 stationär behandelten Personen werden derzeit beatmet.
Lage im Oberbergischen Kreis im Kurzüberblick
Stand der Fallzahlen: 04.11.2020, 00:00 Uhr
In Klammern: Veränderung zum Stand 03.11.2020, 00:00 Uhr
7-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis: 145,9 (-3)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 1.809 Personen (+57)
Von den laborbestätigten Fällen (positives Laborergebnis) sind:
• aktuell positiv getestet (in angeordneter Quarantäne): 684 Personen (+57)
• bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 1.100 Personen (=)
• verstorben: 25 Personen (=)
Kontaktpersonen ersten Grades in angeordneter Quarantäne: 983 Personen (+44)
Kontaktpersonen zweiten Grades in vorsorglicher häuslicher Isolation: 14 Personen (-3)
Anzahl der aktuell positiv getesteten Personen (laborbestätigte Fälle) in den kreisangehörigen Kommunen
Stand der Fallzahlen: 04.11.2020, 00:00 Uhr
Bergneustadt: 58
Engelskirchen: 35
Gummersbach: 112
Hückeswagen: 34
Lindlar: 55
Marienheide: 24
Morsbach: 12
Nümbrecht: 50
Radevormwald: 38
Reichshof: 54
Waldbröl: 33
Wiehl: 61
Wipperfürth: 35
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