In den Morgenstunden des Pfingstsonntags werden einige Ortsteile Drabenderhöhes wieder von den Klängen alter Bräuche erfüllt sein, wenn der Ernteverein Drabenderhöhe seine jährliche Pfingsthornbläser-Tour durchführt. Die lange Tradition des „Pfingsthornblasens“ wird auch dieses Jahr fortgesetzt, wobei Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren in den Drabenderhöher Ortsteilen Scheid, Löher Hof, Altdorf, Biesengarten/Marienfelder Straße, Am Höher Berg/Höherdahlstraße und Drabenderhöher Str. zu hören sein werden.
Die besonderen Klänge kommen von den sogenannten „Pe’ißhörnern“ (Pfingsthörnern), die aus Eschenrinde handgefertigt werden. Sie erzeugen dumpfe und auf bizarre Weise unterschiedliche Töne, deren durchdringender Klang unüberhörbar ist. Die Bewohner, auf dieses traditionelle Ereignis vorbereitet, werden die jungen Musiker mit Schokolade, Bonbons oder Geld belohnen.
„Jeder, der das nicht hört oder davon nicht wach wird, sollte einen Termin beim Ohrenarzt machen“, scherzt Volker Stache, der Vorsitzende des Erntevereins. Er bittet insbesondere die neu zugezogenen und jüngeren Einwohner, die diese Tradition noch nicht erlebt haben, um Verständnis.
In früheren Zeiten erhielten die jungen Musiker auf ihren Runden verschiedene Naturalien wie „Hotzeln“, „Schnetzeln“, „jedruhte Quetschen“ oder Eier, die dann zu Hause in „Pe’ißkoochen“, einem 2 cm dicken Eierkuchen mit Weißbrot und Speck, verwandelt wurden. Natalie Löwen hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, in diesem Jahr die traditionelle Pfingstspeise zuzubereiten.
Der Verein lädt jeden, der sich an der Tradition beteiligen möchte, dazu ein, sich bei Volker Stache unter der Telefonnummer 0163/6917170 zu melden. Der Verein ist in seiner Route flexibel und freut sich darauf, auch die Bewohner anderer Ortsteile zu wecken. Je nach Resonanz wird der Verein in mehreren kleinen Gruppen unterwegs sein, um das Pfingstfest zu feiern und gleichzeitig die Tradition des Pfingsthornblasens aufrechtzuerhalten.