Die Musiker des Blasorchesters begeisterten beim Jahreskonzert am 23. März 2024 die Gäste des bis auf den letzten Platz ausverkauften Gemeindehauses und können auf einen gelungenen Konzertabend unter erneutem Dirigat von Axel Hackbarth zurückblicken.
Nach der Eröffnung mit dem Konzertmarsch Anno Neun von Friedrich Eichberger und einer ersten Polka, der Polka Theresia, diesmal jedoch geprägt durch einen Beguine-Rhythmus, begrüßte die 1. Vorsitzende Andrea Bloos das Publikum.
Durch das nun folgende Konzertprogramm führten wie auch im vergangenen Jahr mit Haro Schuller, Jana Kessmann, Franziska Menning, Stephanie Schoger, Hans Herberth und Julian Kessmann verschiedene Musikerinnen und Musiker des Orchesters. Dass dieses Orchester neben Polka, Walzer und Märschen auch andere Musikgenres beherrscht, ist bereits seit einiger Zeit in Drabenderhöhe und Umgebung bekannt. In diesem Jahr nahmen die Musiker ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Film- und Musikgeschichte. So erklangen die bekannten Melodien der Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand und ließen Erinnerungen an die bekannten Karl May Romane und ihre Verfilmungen lebendig werden. Im Anschluss daran durften sich die Gäste eines wahren Ohrenschmauses erfreuen, als Ann-Kathrin Grümer mit glasklarer Stimme „The Story“ zum Besten gab und mit ihrer gefühlvollen Interpretation Geschichten des Lebens zeichnete. Zusammen mit den dezenten Klängen des Blasorchesters bescherte Sie den Gästen ein unvergessliches Klang- und Gesangerlebnis, dass diese mit ausgelassenem Applaus würdigten.
Im Anschluss daran erklangen mit Wenn die Egerländer spielen und Wir Musikanten zwei Herzstücke der Blasmusik, die sich nicht nur in unseren Reihen großer Beliebtheit erfreuen sondern weltweit von zahlreichen Blasorchester gespielt werden. In ihrem letzten Stück vor der Pause nahmen sich die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters eines jahrtausendealten Mythos an, der schon Platon um 9600 v. Chr. in seinen Bann zog. The Mystery of Atlantis von Michael Geisler erzählt von einer Insel voller Pracht, die im Atlantik gelegen haben soll und in einer Nacht und einem Tag versank. Gekonnt erzählte das Blasorchester Drabenderhöhe e.V. auf ihrer klanglichen Reise von den Mythen und Legenden dieser sagenumwobenen Welt.
Bevor das Publikum schließlich in eine wohlverdiente 20-minütige Pause entlassen wurde, durften sich in diesem Jahr zum ersten Mal auch unsere Jüngsten präsentieren. Seit nun gut einem Jahr muszieren die Kinder unseres Nachwuchsorchesters unter der Leitung von Markus Müller zusammen und durften ihr Können an diesem Tag erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Trotz Aufregung und Lampenfieber haben sie ihren ersten Auftritt mit Bravour gemeistert und darauf mit Fanta und Sprite angestoßen.
Der zweite Konzertteil begann wie auch schon beim vergangenen Herbstkonzert – mit durch das Publikum marschierenden Musikerinnen und Musiker. Bei diesem Stimmungsteil unter dem Motto „Siebenbürgisch meets Kölsch“ erklangen sowohl bekannte Karnevals- wie auch Heimatlieder. Klaus Poschner sang dazu und feuerte das Publikum an, es ihm gleich zu tun. Das Potpourri beendeten die Musiker dann wieder auf der Bühne sitzend mit dem bei den Siebenbürgern berühmten und überaus beliebten Lied „Rote Rosen“, bei dem nicht nur die Gäste sondern auch so manche Musikerin mitsang.
Kaum war der letzte Ton und der Applaus verklungen, wechselten einige Musikerinnen der ersten Reihe die Instrumente, für den erfahrenen Konzertbesucher ein Indiz, dass ein erneuter Stilwechsel bevorstand. Mit den nächsten beiden Stücken präsentierte das Orchester erneut, wie abwechslungsreich Blasmusik sein kann. Nach Blue Spanish Eyes, das so manchen zum Träumen von lauen Sommernächten einlud, bat Franziska Menning die Konzertgäste, ihren Martini bereit zu halten, denn die Musikerinnen und Musiker wandelten sich zu Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät. In einem packenden James Bond Medley von Stephen Bulla konnte das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe e.V. mal wieder zeigen, dass Blasmusik mehr ist als es das Klischee vermuten lässt.
Nach großem Beifall für dieses Stück, dass wirklich jedes einzelne Instrumentenregister forderte, wurde es mit dem Walzer Donauwellen und der Aha Polka wieder etwas ruhiger im Saal. Während seinen Ausführungen zu den beiden Musikstücken stellte Hans Herberth zunächst unsere Nachwuchsausbildung in den Fokus. Eines dieser „Kinder“, sein Sohn Hannes, sitzt seit einigen Wochen wieder in den Reihen des Orchester und ist „ein williger Lehrling“ von Roland Hientz auf dem Tenorhorn. Besonderen Applaus und Glückwünsche gab es vom Publikum, da Hannes just an diesem Tag seinen 23. Geburtstag feierte.
Als letztes offizielles Stück des Abends erklang ein Medley von einem der wohl größten Künstler der letzten Jahrzehnte – Udo Jürgens, bei dem das Publikum nicht nur fleißig mitklatschte sondern auch begeistert mitsang.
Anschließend verabschiedete sich das Orchester nicht ohne frenetischen Applaus und den Zugaben Wahre Freundschaft und Dem Land Tirol die Treue von einem überaus begeisterten Publikum und lud es bereits zu seinem Jahreskonzert am 29. März 2025 ein. Es gilt, sich den Termin vorzumerken und bereits früh Karten zu kaufen, um diesmal im renovierten Stadtteilhaus dabei sein zu können, wenn es wieder heißt: Vorhang auf für Ihr Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe.
Stephanie Schoger