Der erste Schritt zur Gestaltung der Fläche zwischen Drabenderhöhe und Brächen ist getan: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich am Wochenende an den Planungen fürs Gebiet „Auf der Höhe“.
Freitag und Samstag verwandelte sich der Saal im Drabenderhöher Stadtteilhaus in eine Zukunftswerkstatt. Rund 80 Interessierte waren am ersten Abend gekommen, etwa 40 beteiligten sich auch den Samstag über aktiv an dem Prozess, der im Ergebnis zu einem besonderen Baugebiet führen soll. Gefragt waren Vorschläge, Ideen, Informationen und kritische Anmerkungen seitens der Gäste, die zum Großteil aus Drabenderhöhe und Brächen kamen. An vier Thementischen konnten sie sich äußern zu den verschiedenen Aspekten einer solchen Planung. Fachliche Orientierung und Gesprächsführung lagen in den Händen der Teams von zwei Büros, die den Prozess im Auftrag der Stadt begleiten: das Hamburger Büro luchterhandt & partner und das Kölner Architekturbüro Astoc.
Darüber hinaus standen als Beraterin Annette Paul von Lorber Paul Architekten aus Köln und als Berater Landschaftsarchitekt Johannes Böttger von der Kölner urbangestalt samt den Fachleuten der Stadtverwaltung Rede und Antwort. Bürgermeister Ulrich Stücker wies zu Beginn dieser sogenannten „Programmwerkstatt“ auf die Einzigartigkeit des Verfahrens hin, Bürgerinnen und Bürger so früh in die Planungen einzubeziehen. „Wir wollen das Gebiet gemeinsam mit Ihnen entwickeln und starten heute ergebnisoffen“, sagte er und unterstrich die besondere Bedeutung der Fläche „Auf der Höhe“: „Wir wollen hier eine städtebaulich hochwertige Lösung erzielen, wenn uns das nicht gelingt, sollten wir es lieber lassen.“ Und: „Drabenderhöhe bietet unglaubliches Entwicklungspotenzial, an dieser Stelle wollen wir keine Stangenware.“
Raumplaner Daniel Luchterhandt betonte, dass keine fertigen Pläne diktiert werden sollen. „Sie haben eine wesentliche Beratungsaufgabe“, wandte er sich ans Publikum, das er zum Mittun ermunterte. Immerhin gehe es um eine Freifläche von gut 21 Hektar – was der Größe von 30 Fußballfeldern entspreche. „Mit dieser Fläche wollen wir nicht rumaasen“, so der Experte. Das Ziel sei, einen städtebaulichen Dialog zu gestalten, der in drei Stufen der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung eines Rahmenplans führe. „Viele Leute sind im Herzen Planer“, hoffte er auf eine rege Beteiligung.
Um den Prozess anzustoßen, hatte das Büro Astoc drei grobe Varianten vorgelegt, die der Geschäftsführende Gesellschafter Peter Berner vorstellte: die Entwicklung der Fläche nach Art eines Straßendorfs, die Möglichkeit der „Grünen Mitte“ mit zwei Siedlungsschwerpunkten und einem großen Freiraum dazwischen sowie die „Insel-Variante“ mit drei durch Freiflächen unterteilten Siedlungsräumen. Mit Hilfe dieser „polarisierenden Modelle“ erwartete Berner, „Sprit in den Tank zu bekommen“ für die anschließende Ideenwerkstatt.
Tatsächlich gab es am Samstag ab 9:00 Uhr eine rege Beteiligung an den vier Thementischen „Freizeit und Soziales“, „Wohnen und Arbeiten“, „Freiraum und Vernetzung“ sowie „Quartier und Nachhaltigkeit“. Klar wurde allen Beteiligten, wie komplex die Überlegungen für ein neues Baugebiet ausfallen – was alles zu berücksichtigen und zu bedenken ist. „Gucken Sie dabei nicht nur auf Ihr Interesse, sondern versuchen Sie, sich auch in die Lage anderer Personen zu versetzen, also die Perspektive zu wechseln“, hatte Daniel Luchterhandt angeregt.
Mit den Ergebnissen der Programmwerkstatt zeigten sich die Fachleute von Stadt und externen Büros sehr zufrieden. „Wir haben viele Informationen bekommen, die nicht den Plänen zu entnehmen sind und die auch die Verwaltung nicht unbedingt kennt, sondern aus dem Alltag der Menschen erwachsen“, zog Luchterhandt Bilanz. Auch Peter Berner von Astoc lobte die Atmosphäre an den Thementischen – „wir konnten viel voneinander lernen“. Bürgermeister Ulrich Stücker zeigte sich tief beeindruckt von den Diskussionen, die „in gegenseitiger Wertschätzung“ verlaufen seien: „Wir haben gestern und heute einen guten Anfang gemacht und ohne Druck oder Hast den ergebnisoffenen Prozess begonnen“, freute er sich. Sein Dank galt den engagierten Bürgerinnen und Bürgern genauso wie den Teams der Fachbüros und der Verwaltung. Die Teile zwei und drei der Bürgerbeteiligung folgen am 28. Oktober und 28. November – Ende des Jahres soll dieser Prozess beendet sein.