Die Stadt Wiehl plant die Entwicklung eines neuen Wohn- und Infrastrukturgebietes in Drabenderhöhe. Das geplante Baugebiet liegt an der Hillerscheider Straße und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 5,4 Hektar. Nach jahrelangen Verhandlungen konnte die BEW Teile der sogenannten „Holländer Wiese“ erwerben, um diese gemäß der langfristigen Flächennutzungsplanung zu entwickeln.
Neben neuen Wohnflächen sieht der Plan auch den Bau eines Feuerwehrgerätehauses, einer Kindertagesstätte sowie möglicherweise einer Heizzentrale für ein Nahwärmenetz vor. Ziel ist es, eine moderne und nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, die den wachsenden Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur in Drabenderhöhe berücksichtigt.
Feuerwehrgerätehaus und Kindertagesstätte als zentrale Elemente
Ein zentrales Element des Bebauungsplans ist das neue Feuerwehrgerätehaus. Das bestehende Gebäude an der Drabenderhöher Straße ist mittlerweile zu klein und kann am aktuellen Standort nicht erweitert werden. Daher ist im neuen Baugebiet eine Fläche von rund 6.500 bis 7.000 Quadratmetern für den Neubau vorgesehen. Der neue Standort bietet eine ideale Verkehrsanbindung an die K 40, wodurch eine schnelle Erreichbarkeit und eine sichere Abfahrt bei Einsätzen gewährleistet sind.

Auch die Kinderbetreuung wird in Drabenderhöhe ausgebaut. Die derzeitige Kindertagesstätte „Adele Zay“ ist mit ihren zwei Gruppen bereits ausgelastet, und der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt weiter. Die Stadtverwaltung zieht daher einen Neubau in Betracht, um neue Kita-Plätze direkt vor Ort bereitzustellen und unnötigen Elterntaxiverkehr zu vermeiden. Für die neue Kita sind vorsorglich 2.500 Quadratmeter reserviert.
Wohnraum für verschiedene Generationen
Das geplante Wohngebiet soll sowohl Einfamilienhäuser als auch barrierearme Mehrfamilienhäuser umfassen. Ziel ist es, jungen Familien Bauplätze in verdichteter Einfamilienhaus-Bauweise zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig Wohnraum für ältere Menschen zu schaffen. Damit soll der Generationenwechsel in den bestehenden Einfamilienhausgebieten, insbesondere in der angrenzenden Siebenbürger-Sachsen-Siedlung, erleichtert werden.
Laut Stadtverwaltung fügt sich das neue Gebiet harmonisch in die bestehende Bebauung ein. Im Flächennutzungsplan ist das Areal teilweise als Wohnbaufläche, teilweise als landwirtschaftliche Nutzfläche und Waldgebiet ausgewiesen. Daher wird parallel zum Bebauungsplanverfahren auch eine Anpassung des Flächennutzungsplans durchgeführt, die bereits mit der Bezirksregierung abgestimmt wurde.
Die Verwaltung schlägt zudem vor, das neue Quartier mit einem Nahwärmenetz und einer eigenen Heizzentrale auszustatten, um eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Bürgerbeteiligung und politische Einschätzungen
Das Bebauungsplanverfahren wird als Regelverfahren mit zwei Beteiligungsphasen durchgeführt. Dabei werden sowohl die Öffentlichkeit als auch relevante Behörden und Träger öffentlicher Belange in den Entscheidungsprozess eingebunden.
Die Stadtverwaltung betont, dass die geplanten Maßnahmen nicht nur die Wohnraumsituation verbessern, sondern auch nachhaltig auf die demographische Entwicklung eingehen. Die Realisierung des Projekts wird Drabenderhöhe langfristig als attraktiven Wohnstandort stärken und wichtige infrastrukturelle Verbesserungen mit sich bringen.
Dominik Seitz, Vorsitzender des Drabenderhöher Heimatvereins, unterstützt die Entwicklung des Baugebiets, sieht jedoch die Notwendigkeit einer guten Anbindung, um eine isolierte Siedlung ohne Integration in den bestehenden Ort zu vermeiden. Katrin Schäfer setzt sich dafür ein, dass ökologische und soziale Aspekte im Rahmen einer Konzeptvergabe berücksichtigt werden. Carlo Riegert befürwortet insbesondere den Bau eines modernen Feuerwehrhauses und hebt hervor, dass während des Bebauungsverfahrens Anregungen und kritische Stimmen in den Planungsprozess einfließen können.
Beschlussvorlage und nächste Schritte
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt hat die Einleitung des Planverfahrens bereits in Auftrag gegeben. Im weiteren Verlauf werden konkrete Baupläne erarbeitet, die Finanzierung und Umsetzung des Projekts geklärt sowie die öffentliche Beteiligung durchgeführt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich aktiv in den Planungsprozess einzubringen und ihre Anregungen während der Öffentlichkeitsbeteiligung einzubringen.