Am Freitag, dem 4. April 2025, versammelten sich die Mitglieder des Blasorchesters Siebenbürgen-Drabenderhöhe e.V. zur diesjährigen Mitgliederversammlung im Probenraum des Stadtteilhauses Drabenderhöhe. Schon im Vorfeld war deutlich geworden, dass diese Zusammenkunft mehr als nur ein Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr werden würde.
Mit der Einladung hatten alle Mitglieder einen umfangreichen Stapel Unterlagen erhalten – darunter die aktuelle Vereinssatzung mit geplanten Änderungen sowie ein detailliertes Präventions- und Schutzkonzept. Die Dokumente waren vom geschäftsführenden Vorstand sorgfältig vorbereitet und bildeten die Grundlage für weitreichende Reformen.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand eine grundlegende Neuordnung der Vereinsstruktur. Der Vorstand sieht den Verein in einem tiefgreifenden Wandel, der sich auch organisatorisch widerspiegeln soll. Das bisherige hierarchische Modell mit einer oder einem Vorsitzenden an der Spitze wurde als nicht mehr zeitgemäß empfunden, da alle Vorstandsmitglieder ohnehin im Vereinsregister eingetragen sind und den Verein gleichberechtigt vertreten.
Um sowohl Verantwortung als auch Engagement breiter zu verteilen, setzt der Verein künftig auf ein teambasiertes Vereinsmanagement. Verschiedene thematisch orientierte Teams wie etwa Organisation & Events, Verwaltung & Finanzen, Jugend, Inventar oder Musik übernehmen fortan die Aufgaben, die bisher zentral vom Vorstand gesteuert wurden. Jedes Team wird von mindestens einem Vorstandsmitglied begleitet, interessierte Mitglieder können sich ihren Neigungen entsprechend einbringen – und das auch in mehreren Bereichen gleichzeitig. Die neue Struktur ist das Ergebnis eines zweijährigen internen Erprobungsprozesses, in dem die Vorteile der Zusammenarbeit auf Augenhöhe bereits deutlich wurden.
Ein weiterer zentraler Punkt der Versammlung war die Erweiterung des Vereinszwecks. Neben der bisherigen Gemeinnützigkeit und der Förderung von Kunst und Kultur wurde die Kinder- und Jugendhilfe offiziell in die Satzung aufgenommen. Die Jugendarbeit hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und soll künftig noch stärker gefördert werden. In diesem Zusammenhang plant der Verein, bei der Stadt den Antrag zu stellen, als Träger freier Jugendhilfe anerkannt zu werden. Damit möchte man nicht nur die Qualität der Arbeit untermauern, sondern auch den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ein Höchstmaß an Sicherheit bieten.
Auch im Namen des Vereins spiegelt sich der Wandel wider: Aus dem Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe e.V. wird nun der Musikverein Siebenbürgen-Drabenderhöhe e.V. Diese Umbenennung trägt der Tatsache Rechnung, dass der Verein längst mehr ist als nur ein Blasorchester. Neben dem Hauptorchester gibt es mittlerweile das Nachwuchsorchester und die Musikkids, eine dritte Jugendgruppe – das Jugendorchester – ist in Planung. Der neue Name soll das Zugehörigkeitsgefühl aller Gruppen stärken. Das Hauptorchester wird weiterhin den traditionsreichen Namen Blasorchester tragen – es handelt sich also eher um eine Erweiterung als um eine Abkehr vom Bewährten.
Mit der neuen Satzung ging auch eine Neuwahl des Vorstands einher, da die bisherigen Amtsbezeichnungen nicht mehr vorgesehen sind. Die Mitglieder wählten Andrea Bloos, Julian Kessmann, Markus Müller sowie die neu hinzugekommenen Hannes Herberth und Haro Schuller in den neuen Vorstand. Die genauen Zuständigkeiten werden künftig themenbezogen geregelt und zeitnah auf der Vereinswebsite veröffentlicht. Der persönliche Kontakt bleibt auf den gewohnten Wegen möglich.
Ein besonders feierlicher Moment der Versammlung war den Ehrungen langjähriger Mitglieder gewidmet. Hans Ziegler und Andreas Bodendorfer wurden für ihre 25-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet, Roland Hientz für 35 Jahre und Klaus Poschner für bemerkenswerte 55 Jahre Mitgliedschaft. Darüber hinaus wurde Klaus Poschner zum Ehrenmitglied ernannt. Roland Hientz erhielt für seine 20-jährige Tätigkeit als Kassierer den Titel Ehrenvorstandsmitglied, ebenso wie Andreas Bodendorfer, der dem geschäftsführenden Vorstand insgesamt 13 Jahre lang angehörte – davon vier Jahre als zweiter und neun Jahre als erster Vorsitzender.
Nach einer intensiven, vierstündigen Sitzung wurde der Abend in geselliger Runde fortgesetzt. Bei frisch gezapftem Kölsch und selbst gekochten Krautrouladen – zubereitet von Klaus Poschner, der sich an diesem Abend aus dem aktiven Musikerleben verabschiedete – konnten die Mitglieder in Erinnerungen schwelgen. Ein humorvoller Videozusammenschnitt des vergangenen Vereinsjahres sorgte für zahlreiche Lacher und ließ den ereignisreichen Abend stimmungsvoll ausklingen.