Nach einem Zeckstich besteht die Gefahr, an Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) oder an der so genannten Lyme-Borreliose zu erkranken.
In Deutschland erkranken in jedem Jahr 150 bis 300 Menschen an Früh-Sommer- Meningo-Enzephalitis (FSME) und 30.000 bis 60.000 an der Lyme-Borreliose. Inzwischen ist bundesweit jede 5. Zecke mit Borreliose infiziert, während Zecken mit dem FSME-Erreger vor allem in Risikogebieten vorkommen. Der Oberbergische Kreis zählt noch nicht zu den gefährdeten Gebieten für FSME. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Teilen von Thüringen gibt es FSME-Risikogebiete. Dazu zählen auch beliebte Urlaubsregionen wie Österreich, Ungarn, Skandinavien, Kroatien, Schweiz, Polen, Tschechoslowakei, Slowenien und das Baltikum.
Auch im Oberbergischen Kreis haben vor allem die Borreliose-Erkrankungen stark zugenommen. Gegen die Frühsommer Hirnhautentzündung (FSME), rät das Robert-Koch-Institut auf jeden Fall zu einer Impfung. Dies gilt für alle, die beruflich oder in ihrer Freizeit, aber auch im Urlaub in den gefährdeten Gebieten unterwegs sind.
Im Gegensatz zu FSME-Viren, die sich in der Speicheldrüse der Zecke befinden, befindet sich das Bakterium, das Borreliose verursacht, im Mitteldarm der Zecke. Es gelangt mit den Ausscheidungen der Zecke etwa 24 Stunden nach dem Stich in den Körper des Menschen. Daher ist der beste Schutz vor einer Borreliose, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen.
Die Borreliose, auch Lyme-Krankheit genannt, ist ein bundesweites Problem. Bei dieser Entzündung treten im ersten Stadium in einigen Fällen ringförmige Hautrötungen um den Zeckenstich, sowie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und erhöhte Müdigkeit auf. Da aber eine Diagnose für Laien auf Grund der Ähnlichkeit zum grippalen Infekt nicht eindeutig möglich ist, sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Je frühzeitiger diese Infektion entdeckt wird, um so besser kann sie mit Antibiotika bekämpft werden.
Das Forstamt Wipperfürth rät allen, die sich im Wald aufhalten, Gebüsch, Unterholz oder hohe Gräser zu meiden, da sich Zecken dort gerne aufhalten. Wer eine Rast einlegen möchte, sollte auch um Waldränder, Heuhaufen und dichtes Unterholz einen Bogen machen. Lange Hosen, geschlossene Schuhe und Hemden mit langen Ärmeln machen es den Zecken schwer. Übrigens: Auf heller Kleidung erkennt man Zecken schneller. Auch Zeckenschutzmittel und Naturstoffe wie Lavendel- und Nelkenöl verringern das Risiko eines Zeckenbefalls. Lavendelöl sollte dafür auf Schuhe und Strümpfe geträufelt werden. Während der Zeckensaison sollte nach einer Wanderung möglichst schnell die Kleidung und der ganze Körper abgesucht werden. Zecken krabbeln auf der Kleidung und suchen nach freier Haut und warmen Körperstellen.
Hat eine Zecke nun doch zugebissen, gelten folgende Regeln für das Entfernen: Je schneller man die Zecke vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Es dauert mindestens ein bis zwei Stunden, oft auch bis zu zwölf Stunden, bis der Saugakt mit der Krankheitsübertragung beginnt. Nie die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Creme vor dem Entfernen ersticken, sondern die Zecke mit einer Zeckenzange, Zeckenschlingen, Zeckenkarte entfernen. Man packt die Zecke dabei an ihrem Saugrüssel unmittelbar an der Hautoberfläche und hebe Sie vorsichtig heraus. Ein Quetschen der Zecke muss unbedingt vermieden werden, da sonst das Infektionsrisiko erhöht wird. Die Stichstelle sollte danach gewaschen und mit Alkohol desinfiziert werden.
Auch Haustiere sollten vor Zecken geschützt und von den kleinen Blutsaugern befreit werden, denn Hund und Katze können ebenfalls an Borreliose erkranken.