„Rhönradturnen für Anfänger am 3. Januar 2019“, so lautete die Ausschreibung eines Ferienangebotes der Turnabteilung im BV 1909. Aber das war nur der erste Teil. Tags drauf gab es dann ein Angebot für Fortgeschrittene. Das Konzept war neu.
In den letzten Jahren wurden die Rhönräder in erster Linie als Highlight bei den Turncamps für die Wettkampfkinder eingesetzt. Nun hatten Martina Friedemann und Jürgen Bransch-Böhm den Wunsch ein Trainingslager mit Zielerfüllung anzubieten. Am Freitag, den 4. Januar 2010 waren dann die Fortgeschrittenen an der Reihe. Kinder aus dem ersten Kurs durften nur dann in den zweiten, wenn sie ein gewisses Grundkönnen vorzeigen konnten. Ja, die Kinder mussten Vorturnen. Da war ich (Jürgen Brandsch-Böhm) streng, denn am Freitag war eine andere Zielsetzung angesagt. Da war es notwendig, dass jeder sicher und selbstständig (also ohne Sicherheitsbegleitung) im Rad rollen kann.
13 Kinder meldeten sich termingerecht aus den Schulkindergruppen für den Anfängerkurs an. Mehr war auch nicht möglich, da die Rhönräder sehr genau auf die Größe des/der Turner/innen abgestimmt werden müssen. Unsere Räder fangen bei einer Größe von 150 cm an, um 5 cm gestaffelt, und reichen bis zu einer Größe von 225 cm. Da neuerdings nur ein Teil der Räder in der Turnhalle gelagert werden dürfen, haben wir bei der Anmeldung noch die Körpergröße abgefragt. Es stellte sich heraus, dass wir alle kleineren Größen benötigten. So wurden noch vier Räder aus Wiehl, dem momentanen Lagerort, mit einem PKW-Hänger abgeholt.
In der Anmeldungsphase habe ich mich über einen Anruf besonders gefreut. „Meine Tochter war vor Jahren in der Rhönradgruppe und möchte auch mitmachen“. Ich sagte, sie soll am Donnerstag kommen. Dann würden wir sehen, ob wir ein Rhönrad in ihrer Größe in der Halle hätten. Laura kam und blieb. Sie gab ihr Wissen an die Anfänger weiter und bereicherte so den Helferkreis. Die Betreuungsdichte war außergewöhnlich hoch. Zu den drei rhönraderfahrenen Kräften kamen noch drei Übungsleiter und Erwachsenenhelfer hinzu. Diese hohe Betreuungsdichte ist bei den Anfängern nötig, da immer eine Kraft das Rad begleiten muss, denn die Absturzgefahr ist zu groß.
Eine „glückliche Fügung“ kam noch dazu: eine Mutti begleitete ihre Tochter. Sie war vor ca. 20 Jahren als Turnerin unter Manfred Herberth dabei und wollte nun ausprobieren, ob sie es noch kann. So wurde die Betreuungsschar noch zusätzlich verstärkt. Als „Lohn“ holte ich dann noch am Freitag in der Früh für sie und Laura zwei größere Räder aus Wiehl ab. Leider konnten kleinere Beschädigungen beim Transsport nicht verhindert werden.
Für den Fortgeschrittenenkurs meldeten sich noch vier Kinder aus dem Wettkampfbereich an, die bei den vergangenen Turncamps das verlangte Grundkönnen erlernt hatten. Da fast alle aus dem Anfängerkurs auch den Fortgeschrittenenkurs belegten, hatten wir 15 Kinder und zeitweilig drei Erwachsene (zum Ausprobieren) an den Rädern. Es sollten drei Figuren aus dem Rhönrad-Wettkampfbereich erlernt werden und, diese Figuren in einer Reihe verbunden, vorgetragen werden. Es galt die „Spindel“ (mit Wende), den „Liegestütz“ und die „Brücke“ sicher zu turnen. Als „Kürübung“ konnte das Aufgrätschen, die Affenschaukel, das Riesenrad und als Abgang der Unterschwung geübt werden.
Wer, meine lieben Leser, damit nicht viel anzufangen weiß, muss am 26. Januar 2019 zum Neujahrstunen kommen. Da werden wir das Gelernte vorzeigen.
Diese Rhönradkurse reihen sich in die Vorbereitungsarbeiten zum großen 50. Jubiläumsfest der Turnabteilung ein. Weitere Informationen zum Jubiläum finden Sie unter: www.drabenderhoehe.de/turnjubilaeum/
Jürgen Brandsch-Böhm
Das finde ich ganz toll, wir haben vor einiger Zeit noch überlegt, ob es die Räder noch gibt.