Das heiter beschwingte Lied „Heissa Kathreinerle“, das Dirigentin Regine Melzer für den Honterus-Chor arrangierte, war gleichzeitig ein Ständchen für alle Katharinen, die am 25. November Namenstag feierten und zu dessen Ehren die Theatergruppe ein Stück voll sächsischer Lebensart an zwei gut besuchten Abenden im Kulturhaus auf die Bühne brachte.
Das Bühnenbild: eine siebenbürgische Stube. Die Handlung entführt ins Weinland Anfang der 70er Jahre, wo die Menschen im Kollektiv arbeiten und Frauen in der Familie das Sagen haben, wie die resolute Mai (Katharina Adam aus Deutschteckes): „In diesem Haus habe ich die Hosen an“. Im Mittelpunkt der „Hochzet mä´m Hinkeldäppchen“ (Hochzeit mit dem Henkeltöpfchen) von Corneliu Ileasa und von Wolfgang-Ernst Gyurgyevich ins Sächsische übersetzt stehen Geheimnisse, Liebe, Macht und Heirat.
Dass es sich bei Dr. Ingeborg (Franka Hihn/Frauendorf) um jene Inge Depner handelt, die Mai auf gar keinen Fall als Schwiegertochter akzeptieren will, weil sie „mit diesen deppen Depnern nichts zu tun haben will“, ahnt sie nicht. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf: Einwände von Getz (Werner Scharpel aus Kleinalisch) Sohn Hans (Roswitha Wölfel/Kleinarlisch) soll sich „die Frau suchen, die zu ihm passt“ und „Du machst mich mit deinem Geschnatter fertig“, wischte Mai mit einem Zischen weg: „Halte das Maul, mit Dir kann man nicht diskutieren.“ Der derbe Schlagabtausch geht weiter, erntet viele Lacher, bis Thummes (Reini Wellmann/Schäßburg) die Bühne betritt und Mai endlich darüber aufklärt, dass die Doktorandin dem Depner seine Ingeborg und die Herzensdame von Hans ist. Mai schämt sich und möchte am liebsten in der Erde versinken. Am Ende wird doch noch die ganze Depner-Sippe zur Verlobungsfeier eingeladen.
Als kleinen Dank für ihren großartigen Einsatz erhielten die Darsteller Blumensträuße aus der Hand der Chor-Vorsitzenden Anneliese Dürr und lang anhaltenden Beifall. Ein besonderer Dank von Regisseurin Gerda Gusbeth ging an das „Urgestein“ Reini Wellmann, der quasi der Star der Truppe ist. „Er ist seit 1975 ununterbrochen dabei und das ist mehr als großartig.“ Auch für Franka Hihn gab es ein herzliches Dankeschön, da die ehemalige Sängerin jedes mal einspringt, wenn die Theatergruppe Personalnot hat: „Sie hilft uns aus der Patsche.“ Der Chor verzeichnete seit 1972 insgesamt 53 Auftritte mit 69 Laiendarstellern.
„Aber ohne Regisseur, der alles bündelt, dirigiert und sich den Kopf zerbricht, wie und was noch aus dem Stück und den Spielern rausholen kann, geht es nicht. Nach Eduard Dürr, Initiator und erster Regisseur des Katharinenballs, habe Enni Janesch über 50 Mal Regie geführt und „das zeuge von Qualität“, sagte Gusbeth. „Dir liebe Enni gebührt unser aller Dank, ohne dein Durchhaltevermögen stünden wir heute nicht so erfolgreich da.“ Zum Abschied rief die Regisseurin dem Publikum zu: „Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Willkommen zur „Komedi en aser Mottersproch“ (Komödie in unserer Muttersprache).
Ursula Schenker
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Fotos: Christian Melzer