An der Gemeinschaftsgrundschule Drabenderhöhe gibt es einen laborbestätigten SARS-CoV-2-Fall. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis steigt auf 37,1.
Anders als im Frühjahr dieses Jahres gibt es im Oberbergischen Kreis derzeit viele einzelne Ausbruchsgeschehen mit unterschiedlicher Ursache. Die laborbestätigten SARS-CoV-2-Fälle sind unter anderem auf private Zusammenkünfte und Feierlichkeiten zurückzuführen, die grundsätzlich im Rahmen der Coronaschutzverordnung erlaubt waren. Auch im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen bei den aktuell betroffenen Schulen wurden einzelne Fälle bestätigt. Es gibt darüber hinaus auch laborbestätigte Fälle in einzelnen Familien. Das Land NRW hat unabhänig von einer Inzidenz mit der gestern in Kraft getretenden, geänderten Coronaschutzverordnung Nordrhein-Westfalen folgende Anordnungen getroffen: Private Feiern aus herausragendem Anlass (etwa Hochzeiten) außerhalb des privaten Bereichs mit mindestens 50 Teilnehmern müssen drei Werktage vorher beim örtlichen Ordnungsamt angemeldet werden.
Ab einer 7-Tages-Inzidenz von 35 sind Feiern im öffentlichen Raum nur bis zu 50 Teilnehmern gestattet. Bei einer Inzidenz von 50 sinkt diese Zahl auf 25 Teilnehmer. Die 7-Tage-Inzidenz für den Oberbergischen Kreis liegt heute bei 37,1. Laut Coronaschutzverordnung Nordrhein-Westfalen (§15a Absatz 2) sind ab einer 7-Tage-Inzidenz von 35 weitere konkrete Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehen mit dem Landeszentrum Gesundheit unter Beteiligung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der zuständigen Bezirksregierung abzustimmen und umzusetzen.
Der Oberbergische Kreis hat daher mit dem Landeszentrum Gesundheit unter Beteiligung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der Bezirksregierung Köln abgestimmt, dass ab dem 2. Oktober zum Ablauf des 9. Oktober 2020 im gesamten Oberbergischen Kreis keine privaten Feiern im öffentlichen Raum mit mehr als 50 Teilnehmern gestattet sind. „Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften an weiterführenden Schulen empfehle ich zudem dringlich, auch im Unterrichtsraum grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen“, appeliert Landrat Jochen Hagt.
Seit Beginn der Pandemie wurden im Oberbergischen Kreis 890 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet (laborbestätigte Fälle). Davon konnten bereits 712 Personen gesund aus der Quarantäne entlassen werden. Aktuell sind 159 Personen positiv auf das Virus getestet (laborbestätigte Fälle). Davon werden fünf Personen stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt. Alle positiv getesteten Personen befinden sich in angeordneter Quarantäne. Wie berichtet, sind im Oberbergischen Kreis 19 Personen verstorben, die zuvor positiv auf das Virus getestet worden sind.
Allgemeinverfügung: Testung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
Der Oberbergische Kreis hat eine Allgemeinverfügung veröffentlicht. Sie versetzt niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in die Lage, bestimmte Personengruppen (z.B. Pflegepersonal oder Bewohner/innen von Pflegeeinrichtungen) im Auftrag der Unteren Gesundheitsbehörde ohne vorherige Rückversicherung mit dem Gesundheitsamt zu testen. Die entstehenden Kosten werden vergütet. Grundlage für dieses Vorgehen ist der Rahmenvertrag zur einheitlichen Abrechnung und Vergütung, den das Land Nordrhein-Westfalen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe geschlossen hat. Der Oberbergische Kreis ist dem Rahmenvertrag beigetreten. Die Allgemeinverfügung richtet sich an alle niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die dem Vertrag ebenfalls beigetreten sind.
Laborbestätigter SARS-CoV-2-Fall an zwei weiteren Schulen
An der Gesamtschule Marienheide und der Gemeinschaftsgrundschule Drabenderhöhe (Wiehl) gibt es jeweils einen laborbestätigten SARS-CoV-2-Fall. An beiden Schulen werden die betroffenen Kontaktpersonen in vorsorgliche häusliche Isolation geschickt. Die durch das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises getroffenen Maßnahmen entsprechen den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und sind mit den Schulen abgestimmt. Weitere Maßnahmen hängen unter anderem von den noch ausstehenden Testergebnissen ab.
Lage im Oberbergischen Kreis im Kurzüberblick
Stand der Fallzahlen: 02.10.2020, 00:00 Uhr
In Klammern: Veränderung zum Stand 01.10.2020, 00:00 Uhr
Sieben-Tage-Inzidenz im Oberbergischen Kreis: 37,1* (+1,5)
Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie: 890 Personen (+15)
Von den laborbestätigten Fällen (positives Laborergebnis) sind:
• aktuell positiv getestet (in angeordneter Quarantäne): 159 Personen (+5)
• bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 712 Personen (+10)
• verstorben: 19 Personen (=)
Kontaktpersonen ersten Grades in angeordneter Quarantäne: 1266 Personen (+15)
Kontaktpersonen zweiten Grades in vorsorglicher häuslicher Isolation: 53 Personen (+6)
*Die heute durch das Landeszentrum für Gesundheit (LZG) veröffentlichten Fallzahlen für
den Oberbergischen Kreises weichen von den Fallzahlen ab, die das Gesundheitsamt des
Oberbergischen Kreises an das LZG übermittelt hat. Üblicherweise berechnet das LZG die 7-
Tage-Inzidenz für Kreise und kreisfreien Städte in NRW. Aufgrund der Abweichungen hat das
Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises die heutige 7-Tage-Inzidenz selbst auf Grundlage
der vorgegebenen Kriterien berechnet.
Anzahl der aktuell positiv getesteten Personen (laborbestätigte Fälle) in den kreisangehörigen Kommunen
Stand der Fallzahlen: 02.10.2020, 00:00 Uhr
Bergneustadt: 16
Engelskirchen: 11
Gummersbach: 49
Hückeswagen: 3
Lindlar: 7
Marienheide: 4
Morsbach: 1
Nümbrecht: 6
Radevormwald: 7
Reichshof: 9
Waldbröl: 21
Wiehl: 16
Wipperfürth: 9
Grafik oben: Verlauf der Corona Fallzahlen im Oberbergischen Kreis (Grafik: OBK)