Es ist das zentrale Projekt in Drabenderhöhe: der Umbau des Kulturhauses in ein modernes Stadtteilhaus. Bei einem Baustellenrundgang hat die Stadt das Projekt jetzt erläutert.
Dafür stehen Mittel von Bund und Land in Höhe von fast vier Millionen Euro zur Verfügung. Aus dem in die Jahre gekommenen Kulturhaus soll ein modernes Begegnungszentrum wachsen – mit Angeboten für einen weiten Personenkreis. „Hier entsteht ein lebendiger Mittelpunkt mit Strahlkraft in die Region“, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker beim Baustellenrundgang am 21. April. Im Mittelpunkt des Stadtteilhauses steht seine Funktion als sozialer Treffpunkt, kultureller Veranstaltungsort sowie Beratungs- und Anlaufstelle.
Seit vier Wochen laufen die Arbeiten am alten Gebäude. Die Arbeiter waren vor allem mit dem Rückbau von Teilen des Hauses beschäftigt. So wurde die abgehängte Decke im großen Veranstaltungssaal komplett entfernt. „Grundsätzlich gilt aber: Was weiter verwendet werden kann, bleibt erhalten“, unterstrich Andreas Zurek, Leiter des Fachbereichs Hochbau der Stadt, „so sparen wir Ressourcen.“ Und damit letztlich Geld. Wie hoch die Baukosten am Ende tatsächlich liegen werden, konnte Ulrich Stücker nicht beziffern: „Es werden mit Sicherheit mehr als die geförderten vier Millionen Euro sein, die Baukosten gehen derzeit nicht nur in Wiehl durch die Decke.“
Bei dem jetzt beginnenden Umbau gilt der barrierefreien Gestaltung des Gebäudes und seiner Umlage besonderes Augenmerk. Der Eingangsbereich am Parkplatz erhält mit Teilabriss und Neubau ein komplett anderes Gesicht und eine Rampenanlage. Auch der weitere Eingang am Siebenbürger Platz wird durch eine barrierefrei angepasste Außenanlage aufgewertet. Die Außenrampe ins Obergeschoss dort weist künftig eine geringere Steigung auf. Die Qualität steigert auch die Einrichtung einer Kaffee-Tee-Ecke mit Sitzmöglichkeit.
Eine deutliche Verbesserung für Veranstaltungen im großen Saal wird der Anbau eines Backstage-Bereichs für die Bühne bedeuten – mit Umkleide-, Sanitär- und Lagerräumen. Geplant ist zudem der Austausch von Decke und Faltvorhang im großen Saal. Der Einbau bodentiefer Fenster wird zudem im Erdgeschoss vielen Räumen eine neue Atmosphäre verleihen.
Weitere Elemente des Umbaus: Im Jugendheim werden die Räume praxisgerecht neu aufgeteilt durch das Versetzen von Wänden. Die Gruppenräume erhalten eine Modernisierung inklusive neu eingerichtetem Werkraum. Zudem wird die Bibliothek zum „Medienlabor“ umgebaut. Schließlich erfährt die Heimatstube Siebenbürgen eine inhaltliche Neukonzeption der Ausstellung inklusive medialer Aufbereitung der Inhalte.
Das Jugend- und Kulturhaus war bereits in der Vergangenheit Mittelpunkt reger Vereinstätigkeit sowie Ort großen bürgerschaftlichen Engagements. Die Initiative zu dem Umbau kam vom Jugendhilfeausschuss der Stadt. Es folgte eine rege Bürgerbeteiligung, etwa in Form von „WiehlGesprächen“. Durch den Umbau sollen nun noch mehr Möglichkeiten entstehen, das Gemeinschaftsleben aktiv zu gestalten. Ob Jugendarbeit, Konzerte, Workshops oder Versammlungen: Das neue Stadtteilhaus Drabenderhöhe bildet den wesentlichen Baustein mit Blick auf das funktionierende Miteinander im Stadtteil. Ende 2023 soll das Projekt fertiggestellt sein. Die Öffentlichkeit erhält am 14. Mai 2022 beim bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ Gelegenheit, die Baustelle in Augenschein zu nehmen.