Nach schwierigen und von Corona beeinträchtigten Jahren hatte der Vorstand des Honterus-Chores zu einer Mitgliederversammlung mit Neuwahlen eingeladen.
Die Vorsitzende, Anneliese Dürr, begrüßte die Sängerinnen und Sänger. In ihrem Rechenschaftsbericht wies sie auf die Ausnahmesituation und die vielen Vorschriften bis zum Stillstand hin, die gerade für die musizierenden Vereine galten. Nach dem Neustart ist der Chor leider noch nicht zu seiner alten Stärke zurückgekehrt. Von 44 aktiven Mitgliedern gehören heute wieder 34 dazu, zum Singen kommen zurzeit etwa 25 Sängerinnen und Sänger. Leider fehlen jüngere Singfreudige, die die Zukunft dieser bis jetzt seit 1966 bestehenden erfolgreichen Singgemeinschaft garantieren.
Erschwerend kommt noch dazu, dass das Probelokal wegen Renovierung des Kulturhauses in die Kapelle des Hauses Siebenbürgen, Wohn- und Pflegeheim, verlegt und die Noten und Regale privat untergebracht werden mussten.
Trotz aller Schwierigkeiten und Unterbrechungen gab es im Jahr 2021 doch auch Höhepunkte:
- Auf Anregung eines Sängers wurde eine CD mit Liedern aufgenommen, die bei Trauerfeiern abgespielt werden konnten
- Auftritt bei der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Veranstaltung „Neustart miteinander“ mit allen musizierenden Vereinen des Ortes im Kulturhaus Siebenbürgen-Drabenderhöhe
- Videoaufnahme mit adventlichen Liedern für den Weihnachtsgottesdienst „Von Daheim für Daheim“ und einer Grußbotschaft für Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen und Deutschland. Die Videoaufnahme wurde dann auch bei der adventlichen Andacht des Chores in der Kirche abgespielt, da der Chor coronabedingt nicht singen durfte.
Im Jahr 2022 kehrte dann wieder mehr Normalität ein. Es gab Auftritte bei der Feier des Adele-Zay-Hilfsverein zum 60. Jubiläum, dem Kronenfest der Kreisgruppe, der Jubiläumsveranstaltung der Landesgruppe NRW zum 70. Geburtstag in Schwerte, beim „Adventlichen Beisammensein“ des Deutsch-Siebenbürgisch-Rumänischen Freundeskreises, Wiehl-Bistritz, bei der weihnachtlichen Brauchtumsveranstaltung „Puer-natus – ein Kind ist uns geboren“ im Robert-Gassner-Hof und der Gestaltung der adventlichen Andacht „Die stillste Zeit im Jahr“ in der evangelischen Kirche. Dazu kamen noch Ständchen zu Jubiläen und Trauerfeiern.
Die Vorsitzende bedankte sich bei den Chormitgliedern, dem Vorstand und besonders bei der Leiterin des Chores, Regine Melzer, für ihre musikalische Führung.
Mehrere Chormitglieder wurden für ihre langjährige Treue zum Verein geehrt: Brigitte Thomke (15 Jahre ), Hans Klein (30), Kathi Drotleff, Andreas und Regine Melzer (40), Gerda Gusbeth (45), Enni und Harald Janesch (50). Die Vorsitzende hob die Verdienste jedes Einzelnen hervor und bedankte sich mit einer Chornadel, Urkunden, Blumen und Geschenken.
Eine zusätzliche Anerkennung erhielt Regine Melzer, die den Chor seit 2003 als Dirigentin leitet, vorher war sie schon als 2. Dirigentin tätig. „Es war für dich viel Arbeit, du brauchtest Geduld und Ausdauer, um eine Aufführung oder ein Konzert vorzubereiten. Doch gemeinsam haben wir es immer geschafft und uns gut präsentiert. Der Erfolg hat dir und uns Mut gemacht die nächste Herausforderung anzunehmen. Dafür möchte ich dir im Namen des Chores herzlich danken“, sagte Anneliese Dürr.
Der Vorsitzenden dankte Ehrenmitglied Enni Janesch im Namen der Mitglieder für ihre Bemühungen die Chorgemeinschaft zu erhalten und zu stärken.
Nach der Entlastung des Vorstandes nahm Wahlleiter Harald Janesch die Neuwahlen vor. Gewählt wurden: Anneliese Dürr (Vorsitzende,) Helmut Scharpel und Marianne Martini (Stellvertretende Vorsitzende), Gerda Gusbeht (Kassierin), Kathi Drotleff (Schriftführerin), Enni Janesch (Chronistin und Fahrten), Anita Gutt (Notenwartin), Werner Scharpel (Beisitzer), Reinhard Wellmann, Melitta Knecht (Kassenprüfer/in), Brigitte Thomke (stellv. Kasssenprüferin).
Die Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Anita Gutt, gratulierte dem neu gewählten Vorstand und dankte Anneliese Dürr für ihre langjährige Arbeit im Kreisvorstand, dem sie als Vorsitzende des Chores von Amtswegen weiter angehören wird. „Sie freue sich auf weiterhin gute Zusammenarbeit“, sagte sie.
Gerda Gusbeth, Vorsitzende der Vereinigten Siebenbürgischen Chöre von NRW, berichtete anschließend von der Delegiertenversammlung der Landesgruppe NRW, die am Wochenende davor stattgefunden hatte. Sie stellte in Aussicht, dass im Herbst 2023 wieder ein Chortreffen der siebenbürgischen Chöre von NRW geplant sei. Außerdem teilte sie mit, die Landesgruppe NRW gehöre 2024 zu den Ausrichtern des Heimattages zu Pfingsten. Der Honterus-Chor sei aufgerufen sich an den Veranstaltungen des Heimattages zu beteiligen und die Fahrt nach Dinkelsbühl in seinem Programm einzuplanen.
Beim anschließenden Umtrunk mit Wurst- und Schmalzbrot, einem aus Siebenbürgen mitgebrachten riesigen Nuss-Stritzel und guten Gesprächen fühlte man sich in dieser gefestigten Gemeinschaft wohl.
Enni Janesch