Nach etwa einem Jahr Bauzeit zeigt sich der Drabenderhöher Nösnerlandpark in neuem Glanz. Am vorigen Freitag ist das Freizeitgelände offiziell seiner Bestimmung übergeben worden – mit einem kleinen Fest.
Die Stadt Wiehl hat dem Park mehr als nur eine Frischzellenkur verpasst. Teilweise ist er kaum wiederzuerkennen. Vor allem der Spielbereich zeigt ein neues Gesicht und bietet vielfältige Möglichkeiten für kleine und größere Kinder. Aber auch weitere Altersgruppen können den wieder in seinen Wert gesetzten Nösnerlandpark erleben. „Das ist ein schöner Park für alle Generationen“, freute sich Dominik Seitz, Vorsitzender des Drabenderhöher Heimatvereins. Und Bürgermeister Ulrich Stücker sprach mit Blick auf die Neugestaltung von einem „fantastischen Ergebnis“.
In seiner kurzen Eröffnungsrede wies er auf die Vorgeschichte hin, zu der eine intensive Bürgerbeteiligung im Rahmen eines besonderen „Wiehlgesprächs“ zur Parkgestaltung gehörte. „Die hier aufgewendete eine Million Euro ist gut angelegtes Geld“, betonte er. Parallel entsteht im Ort das neue Stadtteilhaus: „Beides Zeichen, dass wir als Stadt in Drabenderhöhe investieren.“ Ulrich Stücker dankte den am Bau beteiligten Firmen und dem Wiehler Rat, der den Weg für die Maßnahme freigegeben hatte.
Für die Nachbarschaft sprach Thomas Seimen, der als Kind auf dem Gelände gespielt hat, als es noch voller Baumaschinen stand. „Wir bedanken uns für die Initiative und werden wie bereits in der Vergangenheit helfen, den Park zu pflegen“, sagte er. Besonders hob er den neuen Spielbereich hervor, wo auch die Kinder des Chors „Drabenderhöher Spatzen“ ihren Spaß hatten. Zuvor brachten sie unter Leitung von Regine Melzer musikalische Farbe in die Eröffnungsfeier – und bekamen dafür Geschenke aus der Hand von Felix Buchen, Leiter des städtischen Gartenteams und Initiator der Wiederinwertsetzung des Parks.
In den vergangenen Monaten seit August 2022 war es vor allem darum gegangen, der Fläche ihren ursprünglichen Wert zurückzugeben und teilweise zu steigern. So sind die Wege mitsamt Beleuchtung neu erstellt worden. Zu den Attraktionen zählen ein großer Spielbereich, Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung und ein kleiner Festplatz mit Gartenhaus und Sonnensegeln. Auch in ökologischer Sicht sammelt der Park nun weitere Pluspunkte – mit einer Feuchtwiese und vielen Obstbäumen.
Die aufwendigste Maßnahme war die Gestaltung und Ausstattung des Kinderspielplatzes nach modernen Gesichtspunkten. Mit Blick auf die ganz kleinen Kinder wurde an einen eigenen Bereich gedacht, wo es derzeit Sandspielmöglichkeiten gibt; ein vielfältiges integratives Spielgerät folgt im nächsten Jahr. Die größeren dürfen sich über eine Kombi-Spielanlage zum Rutschen, Klettern und Hangeln freuen.
Jugendlichen wie Erwachsenen öffnen sich mit der Wiederinwertsetzung verschiedene Angebote in Sachen Sport und Fitness. So sind Felder für Basketball und Beachvolleyball neu hergestellt worden, auf dem Festplatz steht zudem eine Tischtennisplatte. Geräte zur Outdoor-Fitness wie ein Rückentrainer und eine Schulterpresse runden die Trainingsmöglichkeiten ab. Wer es lieber ruhig angehen lässt oder sich nach dem Sport ausruhen möchte, findet im Park viele neue Sitzgelegenheiten – auch rund um das neue Gartenhaus am Festplatz mit reichlich Raum für Geselligkeit unter Sonnensegeln.
Darüber hinaus hat die Natur im Nösnerlandpark eine Aufwertung erfahren, in Abstimmung mit der Biologischen Station Oberberg. Im Mittelteil des Areals liegt nun ein naturnahes Feuchtgebiet, das entsprechenden Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet: mit kleinen Offenwasserbereichen sowie standortgerechten Gräsern und Kräutern. Dort steht jetzt auch ein Insektenhotel, das Regine Stöcker vom Gartenteam und Bürgermeister Stücker im Rahmen der Eröffnung enthüllten. Eine Informationstafel informiert über die Besonderheiten dieses Abschnitts.
Im Osten des Parks ist außerdem eine neue Streuobstwiese entstanden, bestückt mit heimischen Sorten, aber auch mit solchen, die für die Gegend um Sibiu/Hermannstadt typisch sind wie die Apfelsorte „Batull“, auch „Pomme de Transsylvanie“ genannt. Bestehende Obstbäume sind erhalten geblieben. Bei weiteren neu gepflanzten Bäumen ist die Auswahl auf Arten gefallen, die sich an veränderte Klimabedingungen anpassen können.
Zu den Gesamtkosten von rund einer Million Euro trug die Europäische Union für die Neugestaltung der Sport- und Spielbereiche sowie die Anlage des Feuchtbiotops 200.000 Euro bei: über das NRW-Programm „Grüne Infrastruktur“ aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE). Die übrigen Kosten übernimmt die Stadt Wiehl. Dazu zählen die Erneuerung des gesamten Wegenetzes, die neue Beleuchtung sowie der Bau des Gartenhauses inklusive Festplatz.
Der ursprüngliche Nösnerlandpark war 1966 fertiggestellt worden und hatte sich schnell zu einem schmucken Mittelpunkt entwickelt, der zur Freizeitgestaltung viele Altersgruppen anzog. Mit der Zeit waren jedoch einzelne Bestandteile des Parks in die Jahre gekommen. Insbesondere die Wege befanden sich oftmals in schlechtem Zustand und auch der Spielplatz wurde heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Zudem war eine abgebrannte Grillhütte zu ersetzen. Jetzt hat der Park seine Attraktivität zurückerhalten und dazugewonnen.
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Fotos: Christian Melzer