Zum vorerst letzten Mal konnten sich Bürgerinnen und Bürger am 3. April 2025 aktiv in den Planungsprozess rund um das Baugebiet „Auf der Höhe“ einbringen. Deutlich wurden verschiedene Ansprüche und Erwartungen.
Zum insgesamt vierten und letzten Workshop der Reihe hatte die Stadt alle eingeladen, die Interesse haben, Ideen und Anregungen zur Gestaltung der rund 17 Hektar großen Fläche beizutragen. „Die Diskussionen sollen zunächst in einen Rahmenplan münden und später in Bebauungspläne“, erläuterte Bürgermeister Ulrich Stücker zur Begrüßung im Stadtteilhaus Drabenderhöhe: „Wir stehen noch am Anfang eines langen Prozesses, sind aber sehr weit, was den Beteiligungsprozess angeht.“ Rund 50 Gäste nahmen diesmal die Gelegenheit zum Mitmachen wahr, der größte Teil kam aus Drabenderhöhe.
Moderator Daniel Luchterhandt vom Hamburger Büro luchterhandt & partner blickte zurück auf die vergangenen Werkstätten und die bisher gewonnenen Erkenntnisse. Erneut wies er auf die exponierte Lage des Gebiets zwischen Drabenderhöhe und Brächen hin: „Wenn man da rangeht, muss das sitzen“, bemerkte er auch mit Blick auf die landschaftliche Schönheit. Gleichzeitig richtete er den Fokus auf das planerische Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Landschaftsverbrauch und den komplexen Abwägungsprozess, der daraus folgt. „Dichte der Bebauung und Höhe von Gebäuden sind durchgängige Themen“, fasste er die heiklen Punkte aus den bisherigen Workshops zusammen.

Auch dem Quellbereich des Loope-Bachs gehörte bei der Abschlusspräsentation erneut Aufmerksamkeit – vor allem die Frage, wie nah die Bebauung an den sensiblen Bereich heranrücken soll. Das Kölner Architekturbüro Astoc hatte ein Modell der Fläche gefertigt mit möglichen Varianten einer Bebauung; so konnten Module eingesetzt oder entfernt werden. Die Gäste hatten also die Möglichkeit, Elemente auszutauschen und Alternativen zu prüfen. „So können Sie ein Stück weit selbst erspüren, wie sich die Dinge verändern“, sagte Daniel Luchterhandt. Zwei weitere Thementische widmeten sich Details, zum Beispiel der Gestaltung des Freiraums zwischen der Bebauung.
Astoc-Chef Peter Berner hatte zuvor den aktuellen Stand der Planung erläutert und erklärt, warum im mittleren der drei Bereiche die an eine Blüte angelehnte Struktur einer anderen Idee gewichen sei: „Die Wege verlaufen nun nicht mehr sternförmig, sondern wir sehen einen Anger, der sich nach Westen öffnet, und eine ringförmige Erschließung.“ Die Wohnbebauung verlaufe entlang der Topografie im weiteren Teil des Geländes, während zur Bundesstraße hin Mischnutzungen aus Wohnen, Gewerbe und Handwerk vorgesehen seien. Alle drei Bereiche des Baugebiets ließen sich phasenweise realisieren und nichts sei in Stein gemeißelt, sagte Berner: „Die Konzepte können atmen und müssen das auch.“

Viel Zustimmung fand die Ausarbeitung des „Drabenderbogens“, ein Bereich, der sich gleich an den Ortsrand von Drabenderhöhe mit seinen Einkaufsmärkten anschließt. „Dadurch würde der Ortseingang erheblich gewinnen“, urteilte Landschaftsarchitekt Johannes Böttger vom Kölner Büro urbangestalt, der allerdings davor warnte, in die übliche Kleinteiligkeit von Wohngebieten zu verfallen: „Im mittleren Bereich geht es ganz schön eng zu zwischen den Baufeldern.“ Annette Paul von Lorber Paul Architekten aus Köln pflichtete ihm in Sachen Drabenderbogen bei. Die Dreigeschossigkeit einiger Gebäude im mittleren Siedlungsfeld bewertete sie positiv. „Eine Zweigeschossigkeit wäre Platzverschwendung, das wäre dann kein Quartier der Zukunft mehr“, so die Architektin.
In seinem Schlusswort stellte Bürgermeister Ulrich Stücker nochmals klar, dass ergebnisoffen diskutiert werde und mit den Beteiligungs-Workshops eine gute Basis gelegt sei für den weiteren Weg hin zu einer politischen Entscheidung. „Wir entwickeln keine Baugebiete, wenn es keinen Bedarf dafür gibt“, stellte er außerdem klar und: „Alles wird nur dann richtig gut, wenn es bezahlbar ist.“ Damit spielte er auf die Frage nach Investoren und der Förderung von Wohnraum durch Bund und Land an.
Bis zur Jahresmitte soll der Entwurf eines Rahmenplans für „Auf der Höhe“ vorliegen und anschließend der lokalen Politik vorgestellt werden. Ein städtebaulicher Rahmenplan ist ein informelles Planungsinstrument, das Leitlinien und Ziele für die räumliche und funktionale Entwicklung eines Stadtgebiets festlegt. Er dient als Orientierung für die weitere Bauleitplanung und konkrete Projekte. Der Beschluss des Rahmenplans durch die Politik soll nach jetzigem Stand 2026 erfolgen. Eine begleitende Bürgerbeteiligung erfolgt weiterhin.