Es ist allgemein bekannt, dass seit geraumer Zeit bei Ansprachen, Aufzählungen etc. beide Geschlechter extra erwähnt werden: Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Genossinnen und Genossen, Schülerinnen und Schüler usw. Diesbezüglich hier ein paar Zeilen von dem Drabenderhöher Autor Hans Otto Tittes:
„-in“ und „-innen“
von Hans Otto Tittes
Früher mit Schüler meinte man,
und niemand zweifelte daran,
sowohl die Mädchen als auch Jungen.
Seit Jahren doch ist durchgedrungen,
dass man bei Mädchen noch muss „-in“
ergänzen – also Schülerin.
Nun, auch bei Wähler und Student,
bei Bürger, Clown und Kontrahent
wird zungenbrechend mit Verdruss
ein „-in“ noch dran geklatscht zum Schluss;
so dass man leicht erkennen kann,
wer ist hier Frau und wer ist Mann.
Woher wohl eigentlich weiß heute
man das Geschlecht, wenn es heißt „Leute“?
Bei Frauen Leutinnen müsst‘ sagen
man zwar mit größtem Unbehagen.
Und konzentriert muss man beginnen,
wenn weiblich man bestimmt die Finnen.
Doch hoffentlich bleibt alle Zeit
zumindest Mensch vor „-in“ gefeit!