„Es war ein tolles Erlebnis, gemeinsam Meisterchor zu werden“, betonten die Vorsitzenden Sabine Breuer (Frauenchor) und Uli Frommold (MGV). Sie zeigten sich „heftig stolz auf die Sänger“, die in der Siegener Siegerlandhalle am 4. Juni erfolgreich ihre Meisterchortitel verteidigt haben.
Die Jury des Chorverbandes NRW belohnte den MGV, der unter Leitung von Hubertus Schönauer gesungen hat, für seine vier Liedvorträge jeweils mit der Note eins. Dirigentin Regine Melzer erzielte mit dem Frauenchor zwei Mal die Noten zwei und zwei Mal die eins.
Diesen tollen Erfolg feierten die Sängerinnen und Sänger im Rahmen einer Meisterchorfeier im evangelischen Gemeindehaus, das rappelvoll war. Es hagelte Glückwünsche und Umarmungen von den Dorfbewohnern, Vertretern von Vereinen und Chören aus der Nachbarschaft. Bürgermeister Ulrich Stücker gehörte ebenso zu den Gratulanten wie Friedrich Steinberg, Vorsitzender Kreischorverband Oberberg.
„Wir haben es geschafft, aber es war kein Selbstläufer“, betonte Uli Frommold. Von 20 angemeldeten Chören hätten drei im Vorfeld abgesagt und von den verbliebenen 17 Chören habe die Jury noch fünf durchfallen lassen. Es sei die reinste Plackerei gewesen, so Frommold. Von Januar bis vergangene Woche Freitag seien rund 60 Sonderproben durchgeführt worden. „Aber alle Sänger haben 100% dahinter gestanden.“
Sabine Breuer: „Wir freuen uns und sind total glücklich, auch darüber, dass das ganze Dorf an diesem Erfolg Anteil nimmt.“ Die Vorbereitungen seien bei den Sängerinnen etwas anders gelaufen, so Breuer mit einem Augenzwinkern: „Wir haben anders dosiert, mussten nicht so einen Endspurt hinlegen.“ Zwei Meisterchöre im Dorf, dieses Ergebnis sei nicht zu toppen.
Solche Wettbewerbe seien keine Routine, auch nicht für die Chorleiter, betonten die Vorsitzenden. Unter lauten Jubelrufen und rhythmischen Beifall gab es aus der Hand von Uli Frommold Blumen für Regine Melzer und Sabine Breuer sowie einen Korb mit Käse und Wein für Hubertus Schönauer. Dann brachten die Sängerinnen und Sänger ihre vier Lieder zu Gehör, die ihnen die guten Noten eingebracht haben. Die bekanntesten waren sicherlich „Ich geh´ durch einen grasgrünen Wald“ (Frauenchor) und „Dort drunt´ im schönen Ungarland“ (Männerchor).
Hubertus Schönauer bedankte sich auch im Namen von Regine Melzer bei den Sängerinnen und Sängern für die großartigen Leistungen. „Der Chor und ich waren in den Wochen zuvor zu 80% eine Art Ehegemeinschaft. Zuhause lief nichts mehr.“ Sein Dank ging auch an die Frauen, die das mitgemacht hätten. Er sei stolz darauf, Dirigent dieses hervorragenden Chores zu sein. Als er das Ergebnis gehört habe, habe er zu Frommold gesagt: „Vor lauter Freude könnte ich dir jetzt ein Ohr abbeißen.“
Ganz Wiehl könne stolz darauf sein, zwei so tolle Meisterchöre zu haben, betonte Bürgermeister Ulrich Stücker in seinen Glückwünschen. Für den MGV, der zum siebten Mal und den Frauenchor, der zum zweiten Mal den Titel errungen hatte, gab es Geschenke in Form von Wein und inhaltsschweren Briefumschlägen. Friedrich Steinberg gratulierte dem ganzen Ort zu diesen Chören und ihren Chorleitern, die tolle Arbeit geleistet haben. „Als ich euch in Siegen zugehört habe, ist mir klar gewesen, dass ihr siegt“.
Mächtige stolz auf die beiden Chöre zeigte sich auch Enni Janesch, Drabenderhöher Kreisvorsitzende vom Verband der Siebenbürger Sachsen. Sie überbrachte die Glückwünsche des Blasorchesters, des Honterus-Chors und der Kreisgruppe. „Unser Ort ist schon etwas außergewöhnliches und einzigartiges. Nicht nur, dass wir hier harmonisch miteinander leben und vier Bundespräsidenten zu Besuch waren, wir haben in unserem Ort auch zwei Meisterchöre. Ich weiß nicht, wo es das noch gibt.“ Danach wies Enni Janesch auf das 50-jährige Bestehen der Siedlung hin, das vom 17. bis 19. Juni mit dem ganzen Dorf gefeiert wird und jedermann dazu eingeladen ist.
Ursula Schenker