Dass Blasmusik mehr sein kann als Polka, Walzer und Märsche zeigten die Musiker des Blasorchesters an gleich zwei Konzerten am ersten Märzwochenende und präsentierten einen Streifzug durch die Klangwelten von Operette, Musical und Filmmusik.
Nach dem mitreißendem Eröffnungsmarsch „Kaiserin Sissi“ von Timo Dellweg, welcher an den Motiven des gleichnamigen Musicals angelehnt und für die Egerländer Rebellen geschrieben wurde, begaben sich die Musiker unter der Führung Michael Schumachers auf eine Entdeckungsreise.
Dass einige Musiker auch singen können, zeigte sich im weiteren Programmverlauf. Nach Auszügen aus der Operette „Die ganze Welt ist himmelblau“ bei dem besonders der Saxophonsatz zum Einsatz kam, sangen der musikalische Leiter Michael Schumachers und Stephanie Schoger das Duett aus der „Mariandl“-Verfilmung von 1961 mit Conny Froboess und Rudolf Prack, bevor Reinhard Lörinz und Klaus Poschner mit der beliebten Polka „Drei weiße Birken“ die Zuschauer zum Mitsingen animierten.
Mit der Solopolka „Max und Moritz“ präsentierten Berthold Kreisel (Flügelhorn) und Roland Hientz (Tenorhorn) ihr musikalisches Können und ließen die Streiche der beiden Lausbuben vor den inneren Augen der Zuschauer aufleben. Bei der Frage Jürgen Poschners, der die Besucher gekonnt durch den Abend führte, ob denn die beiden auch solche Lausbuben gewesen seien, ging ein Lachen durch die Reihe der Zuschauer und Musiker. Nach den Melodien aus dem durch Peter Alexander berühmt gewordenen Film „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“ entließ Jürgen Poschner Zuschauer und Musiker in eine wohlverdiente Pause.
Janis Külchen, ebenfalls Musiker im Musikkorps der Bundeswehr und Kollege von Michael Schumachers beendete die Pause mit einem beeindruckenden Schlagzeugsolo und holte so die Musiker wieder auf die Bühne, die anschließend den Fliegermarsch des österreichischen Komponisten Hermann Dostal von 1912 zum Besten gaben, in dem es im Trio heißt: „Da oben gibt’s kein Hundefutter und auch keine Schwiegermutter.“
Anschließend ertönte ein Walzer, der in Siebenbürgen als „Morgendämmerung“ oder „Rosenwalzer“ bekannt und gerne gespielt und gesungen wurde. Das Original „Za Svitani“, auch als Kuckuckswalzer bekannt, ist besonders für die Klarinetten und Flöten eine Herausforderung, denn sie interpretieren die Laute der Vögel, so dass auch Poschner scherzhaft aufforderte, dem restlichen Orchester nun bloß keine Kuckuckseier ins Nest zu legen.
Besondere Erwähnung verdient Ann-Kathrin Wischnewske, die Poschner als die Powerstimme des Orchesters und würdigen Ersatz für Madonna bezeichnete. Sie hat nicht nur einen lupenreinen Ton am Bariton, sondern sang auch mit glasklarer Stimme „Don’t cry for me Argentina“, was die Zuschauer zu Bravo- und Zugabe-Rufen animierte. Neben der Musik aus Evita sorgten die Musiker für Gänsehautmomente unter den Zuschauern als die Klänge aus „Jesus Christ-Superstar“ und „Dirty Dancing“ erklangen. Sätze wie „Ich habe eine Wassermelone getragen“ oder „Mein Baby gehört zu mir“ haben den Film unvergesslich werden lassen. Zwar ohne Hebefigur, wie Poschner vor dem Stück erklärte, dafür aber mit viel Gefühl ließen die Musiker die Geschichte um Jonny und Baby wiederauferstehen.
Nach mehreren Zugaben und tosendem Applaus verabschiedeten sich die Musiker von einem erfolgreichen Konzertwochende. Wem die Wartezeit bis zu den nächsten Jahreskonzerten des Blasorchester zu lange ist, kann Sie beispielsweise am 10. Mai beim Drabenderhöher Familienpicknick live erleben. Regelmäßige Updates zu den Terminen finden Sie auf der Homepage des Blasorchesters oder auf Facebook.
Stephanie Schoger
Die nachfolgende Bilderserie wird Ihnen präsentiert von:
Zum Vergrößern der Fotos bitte Vorschaubilder anklicken.
Fotos: Christian Melzer
Das Konzert hat mir sehr gut gefallen! Schönes Motto, toll umgesetzt!