Festakt im Hermann-Oberth-Kulturhaus

„Deines Vaters treues Erbe, zu behüten sei Dir Pflicht“ steht auf der blau-roten Fahne, die an der Wand des Kulturhauses hängt. Die Siebenbürger Sachsen, die das 40jährige Bestehen der Drabenderhöher Siedlung feiern, lieferten beim Festakt vor einigen Hundert Gästen den Beweis lebendiger Tradition.

Nachdem die Siebenbürger Trachtenkapelle mit dem Addagio aus dem Freischütz von Carl Maria Weber die Feierlichkeiten eröffnet hatten, rief Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe der Landsmannschaft, den vielen Gästen ein herzliches Willkommen zu. Unter ihnen Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, Landrat Hagen Jobi, Wiehls Bürgermeister Werner Becker Blonigen und zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens.

40 Jahre sei kein klassisches Jubiläum, aber es gebe noch viele Zeitzeugen, mit denen man gerne feiern wolle“, so Janesch, die noch einmal auf die 850jährige Geschichte der Siebenbürger Sachsen und die Anfänge in Drabenderhöhe einging: „Das Zusammenleben der Bevölkerung war das Wichtigste und daran hat sich auch in 40 Jahren nichts geändert“, erklärte die Kreisvorsitzende. Der vom „Vater der Siebenbürger Siedlung“, bei der Einweihung ausgesprochene und meistzitierte Satz „Wir sind daheim“, bewahrheite sich heute noch.

„Jahre kommen, Jahre ziehen, ewig eilt die Zeit“, intonierte passend dazu der Männergesangverein, bevor Hagen Jobi, Landrat und Bürger des Dorfes, Grußworte überbrachte. Die Höher hätten bewiesen, dass sie an einem Strang ziehen, aber ohne die Vereine und die dahinter stehenden Menschen wäre das nicht möglich gewesen. Robert Gassner habe Geschichte vorweg geschrieben, als er sagte „Wir sind daheim“. Sein Optimismus sei noch übertroffen worden. Tradition und kulturelle Identität leben fort in einer Gemeinschaft mit besonderer Qualität und Vielfalt.

Auch Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen knüpfte an Gassners Worte „Wir sind daheim“ an und sagte: „Er war ein fürsorglicher Vater der Siedlung“ und habe sich Gedanken gemacht um alle Facetten des Lebens und habe sich um alle Aspekte der Integration gekümmert. Humorvoll führte Becker-Blonigen aus, dass er in Drabenderhöhe in geselligen Stunden die intensivste Ansammlung von Schnapsbrennereien kennengelernt habe. Schmunzelnd erzählte er vom ehemaligen Gastwirt Ernst Otto Klein (+), der, als er das erste Mal von den Siebenbürgern hörte, gemeint habe, es kämen nur sieben.

Er (Becker-Blonigen) hätte die Oberberger gefragt, wie sie mit den Siebenbürgern zurecht kämen. Die Antwort der meisten: „Es hätte schlimmer kommen können.“ Das sei Oberbergs Charme und ein Kompliment, so der Bürgermeister. Heute sei es sogar möglich, dass ein Siebenbürger Landrat sei, „ohne dass sich einer was dabei gedacht hat“.

„Die siebenbürger sind ein großer Teil von uns geworden, sind erdverbunden und weltoffen. Es ist gut, dass Ihr da seid und zu uns gehört“, rief Becker-Blonigen den Bürgern zu. Enni Janesch überreichte er ein Bild vom Wiehler Rathaus mit den Worten: „Damit Ihr immer daran denkt, dass ihr noch keine selbständige Gemeinde seid.“

Jochen Höhler, Vorsitzender des Heimatvereins , betonte, dass man nach 40 Jahren viel Positives erreicht habe und alle „Eiferer und Scharfmacher ihre Schlachten verloren hätten. Die Kette der Reden durchbrach die Kinder- und Jugendvolkstanzgruppe der Siebenbürger Sachsen unter Leitung von Christa Brandsch-Böhm mit wunderschönen Volkstänzen, für die sie natürlich viel Beifall erhielten.

Nach sieben Festvorträgen trat Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff ans Mikro und erklärte seinen „lieben Patenkindern“, er habe sein einstündiges Manuskript an die Seite gelegt, um jetzt spontan zu sprechen.

Er drückte seine Freude darüber aus, dass man gemeinsam den 17. Juni begehe und zeigte sich bedrückt darüber, dass die EWG in Erwägung ziehe, die Nationalhymne abzuschaffen, weil sie nicht mehr zeitgemäß sei. Das sei ein Thema, zu dem man sich wehren müsse und habe auch mit dem Jubiläum zu tun. Denn hier in Drabenderhöhe werde ein selten gut gelungenes Beispiel von Integration ohne Aufgabe der eigenen Identität gegeben.

Kulturarbeit sei wichtig. Die Gesellschaft stehe vor Herausforderungen. die man gar nicht ernst genug nehmen könne. Bei der Mehrheit der Jugend würden zukünftig nicht mehr beide Elternteile deutschstämmig sein und „wir werfen alles historische über Bord, das kann nicht der richtige Weg sein“. An einem Tag würden heute mehr Bilder auf uns einstürmen als vor 150 Jahren im ganzen Leben eines Menschen. Man sei verloren ohne Kultur, Geschichte, Tradition und Wurzeln.

Dass hier in Drabenderhöhe Kinder beim Programm mitgemacht haben, hielt der Staatssekretär für elementar wichtig. „Jedes Kind in diesem Land sollte um seine kulturellen Wurzeln wissen.“ Das sei eine riesige Kraftanstrengung für die Gesellschaft. Das Land NRW, das 1957 die Patenschaft über die Siebenbürger Sachsen übernommen habe, sei dankbar für 40 Jahre vorbildiche Arbeit: „Sie haben uns etwas vorgelebt, für das man nicht dankbar genug sein kann.

Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, dankte allen Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Arbeit, die sie bei der Integration der Landsleute geleistet haben. Man sehe sich als Brückenbauer zwischen West und Ost und wirke am Zusammenwachsen Europas mit. Schon jetzt wies Dürr darauf hin, dass die 50jährige Patenschaft des Landes NRW in 2007 mit einem großen Festakt in Düsseldorf gefeiert werden soll.

Für den Adele-Zay-Verein, der Träger des Altenheims ist, sprach noch Pfarrer i.R. Kurt Franchy. Er führte aus, dass das Altenheim seit der ersten Stunde ein Haus der Integration gewesen sei, weil allen Bürgern die Türen offen gestanden hätten. Unter großem Beifall der Gäste verkündete Franchy, dass dem Vater der Siedlung“, Robert Gassner, ein Denkmal gesetzt werden soll. Nach den Schulferien soll eine Büste enthüllt werden, „damit wir den Mann vor uns haben“.

„Menschen der Erde reicht euch die Hand. Freiheit und Frieden für unsere Welt“, sang der Honteruschor noch unter Leitung von Regine Melzer. Danach trafen sich die Menschen zu Gesprächen und Begegnungen. (sch)

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Abend des Dorfes im Festzelt auf dem Sportplatz

Video, 38 Minuten, 99 MB„Freunde lassen sich nicht im Stich“, sangen keck die Drabenderhöher Spatzen unter Leitung von Regine Melzer im proppevollen Festzelt. Gleich danach begrüßte die Vorsitzende der Drabenderhöher Landsmannschaft die vielen Gäste, die zum „Abend des Dorfes“ gekommen waren, um das 40jährige Bestehen der Siebenbürger Sachsen Siedlung zu feiern, in der heute 3500 Menschen siebenbürgischer Abstammung leben.

Der Dorfabend war Auftakt einer dreitägigen Veranstaltung, an der die Siebenbürger Trachtenkapelle gleichzeitig ihr Musikerfest feierte.

Mit dabei waren österreichische Kapellen aus Munderfing und Elixhausen sowie sechs weitere aus Deutschland, unter anderem aus Wolfsburg, Setterich, Gummersbach und Herten.

„Wir sind daheim“, sagte der „Vater der Siebenbürger Sachsen Siedlung“, bei der Einweihung vor 40 Jahren. „Diesen Ausspruch können wir heute wiederholen und bestätigen“, sagte Enni Janesch, die ihre Freude darüber ausdrückte „mit den Menschen, die uns aufgenommen haben und mit denen wir zusammen leben, dieses Fest zu feiern“. Ihr Dank galt in erster Linie den Vereinen, die die ersten Siebenbürger in ihren Reihen aufgenommen hätten: „Integration hat in den Vereinen stattgefunden.“

Ulrich Frommold (Vorsitzender des MGV) und Jürgen Poschner (Dirigent der Trachtenkapelle) führten locker durch ein Programm, das von den Ortsvereinen mitgestaltet wurde. Zuvor erinnerten sie jedoch an die Altbürger, die den Anstoß für den Bau der Siedlung gegeben haben: Es waren Ernst und Kurt Halstenbach, Leo Heu, Hermann Lutter und Hermann Wüster. Von Seiten der Siebenbürger waren es Robert Gassner und Elvine Gusbeth.

„Die Entscheidung war richtig, die Siedlung zu bauen“, meinte Frommold. Falls es je Trennendes gegeben habe, sei das überwunden. Die Vereine, in denen man sich traf und kennenlernte, hätten entscheidend dazu beigetragen. „Der Dorfabend ist Beweis unseres Zusammenlebens.“ Und genau so war es.

Was dann in einem fast dreistündigem Programm vor den Augen der Zuschauer abrollte war beeindruckend und zeigte, wie harmonisch und zielstrebig man – sei es beim singen oder beim Sport – gemeinsam durch den Alltag geht. Ein Verein nach dem anderen präsentierte sich auf der Bühne und zeigte einen Querschnitt seines Könnens. Es waren: Kirchen-, Frauen- und Honteruschor, die Rhönradgruppe, das Akkordeon-Orchester, Turnerinnen, Männergesangverein, Blaskapelle sowie Volkstanzgruppen. Wunderschön ein Bändertanz, den eine Kinder- und Erwachsenengruppe zeigte.

„Zu einem lockeren Gespräch über dieses und jenes“ holten die Moderatoren Landrat Hagen Jobi und Bürgermeister Werner Becker-Blonigen auf die Bühne. Jobi, selbst Siebenbürger, bekannte „nach langer Odysse“ mit seinen Eltern hier gelandet zu sein. „Wir sind wie die Zigeuner hin- und hergerutscht“, deshalb weiß er die Heimat zu schätzen.

„Das was hier auf die Beine gestellt wurde, das ist bemerkenswert und wir sind stolz darauf“, meinte Wiehls erster Bürger, der zugab, sich in Drabenderhöhe sehr wohl zu fühlen. (sch)

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Sommer-Wanderfest im Adele Zay Kindergarten

Endlich war es soweit, am 10. Juni um 10.30 Uhr konnte unser Fest beginnen. Es waren viele Familien unserer Kindergartenkinder anwesend.

Als die Kinder und Erzieherinnen das Begrüßungslied sangen, strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Jede Familie konnte ausgerüstet mit Fragebogen und Bleistift, losmarschieren und an der Wanderung fröhlich teilnehmen. Beim Beantworten der Fragen war die ganze Familie gefragt. Die Stimmung war entspannend und es war erfrischend durch den schattigen Wald zu gehen.

Alle freuten sich als an der Pausenstelle das kalte Wasser und Hörnchen warteten. Jeder war überrascht, da wo vor ein paar Tagen noch die Kletterspinne stand war der Boden eben. Das Ziel war nun nicht mehr fern und alle freuten sich als sie den angenehmen Duft von frisch gegrillten Steaks wahrnehmen konnten. Denn ein paar fleißige Helfer hatten auf das Wandern verzichtet um die letzten Vorbereitungen für ein gelungenes Fest zu treffen. Die Gaumenfreude ließ keinen Wunsch offen und es herrschte eine sehr angenehme und ruhige Atmosphäre auf dem Kindergartengelände.

Die Kinder waren sehr glücklich, denn nach dem guten Essen gab es neue Spiele die sie unbedingt ausprobieren wollten. Zum Abschluss erhielt jede Familie eine Urkunde und die Kinder eine Überraschung. Bis in den späten Nachmittag wurde zusammen gesessen, erzählt und gelacht. Der Reinerlös kommt unserem Kindergarten zu Gute. Für die hervorragende Mithilfe und sehr gute Zusammenarbeit möchten wir uns bei allen Helferinnen und Helfern sehr herzlich bedanken.

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Ratssitzung in Drabenderhöhe

Am heutigen Dienstag begannen die Veranstaltungen rund um das 40-jährige Jubiläum der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe. Als erste Jubiläumsveranstaltung tagte heute der Rat der Stadt Wiehl in Drabenderhöhe.

Nach der Besichtigung des Turmes der Erinnerung und des Altenheims mit Kapelle fand die Ratssitzung im Kulturhaus Hermann Oberth statt.


Enni Janesch, die Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen überreicht Bürgermeister Becker-Blonigen die frisch gedruckte Festschrift „Heimat im Wandel der Zeiten“, in der unter anderem nicht nur die siebenbürgisch-sächsischen, sondern alle Drabenderhöher Vereine vorgestellt werden. Die umfangreiche Festschrift kann bei den einzelnen Veranstaltungen und bei den Nachbarvätern und -müttern für 5 Euro erworben werden.

Die nächste Jubiläumsveranstaltung findet am Freitag, 16. Juni, statt: Ab 19:00 Uhr startet der „Abend des Dorfes“ im Festzelt auf dem Sportplatz. Das komplette Programm der Jubiläumsveranstaltungen finden Sie weiter unten.

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Hot-Fire-Training für die Feuerwehr Drabenderhöhe

Am Samstag den 03.06.2006 nahm die Löschgruppe Drabenderhöhe an einem Hot-Fire-Training in der Feuerlöschübungsanlage der Berufsfeuerwehr Aachen teil.

An dieser Anlage kann das Einsatztaktisch richtige Vorgehen der einzelnen Atemschutztrupps geübt werden. Es handelt sich bei dieser Anlage um ein zweigeschossiges Übungshaus in dem flüssiggasbetriebene Brenner installiert sind, um mit Hilfe von Edelstahl-Attrappen verschiedene Brandszenarien darzustellen. Unter anderem handelt es sich um die typischen Wohnbereiche wie Küche und Schlafzimmer, die hier aufgebaut sind. Durch Verrauchung der ganzen Anlage wird eine realistische Einsatzsituation mit „Nullsicht“ erzeugt, in deren Übungsverlauf Temperaturen bis zu 500° C entstehen können. Desweiteren begaben wir uns noch in den sogenannten „Flashover-Container.“

Bei diesem Container handelt es sich um eine Rauchdurchzündungsanlage die Gelegenheit bietet, unter kontrollierten Bedingungen die komplexen Prozesse bei realen Bränden in geschlossenen Räumen zu beobachten. Hierbei kann die Entwicklung des Feuers und der Rauchschicht beobachtet werden, und welche Auswirkungen das Öffnen von Türen und Fenstern auf die Brandentwicklung hat.

Im Flashover-Container herrschen während der Übung bis zu 850° C im Deckenbereich, in 1m Höhe werden noch Temperaturen bis 250° C erreicht. Bei diesen Temperaturen werden den Übenden Feuerwehrleuten schnell die Grenzen der Schutzkleidung aufgezeigt.

Trotz der Hitze und der Arbeit die mit so einem Trainingstag verbunden ist, halten wir es für eine sinnvolle Maßnahme an dieser Anlage zu trainieren. Zumal wir nur freiwillige sind, und zum Glück, nicht oft in die Situation kommen so etwas real zu erleben. Und bei jedem mal hilft der Erfahrungsaustausch uns zu immer neuen Erkenntnissen.

Diese Übungsmaßnahme die wir mit 12 Atemschutzgeräteträgern durchführen konnten, kostet rund 1200EUR, die mit einer 700EUR Spende der Firma Schwimmbad & Sauna Trömpert aus Drabenderhöhe erst in diesem Umfang möglich wurde.

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