Festveranstaltung
Wie in jedem Jahr fand am 2. Wochenende im September auch in diesem Jahr wieder das traditionelle Brauchtumsfest statt. Schon wochenlang vorher hatten die Vorstandsmitglieder des Erntevereins mit den Vorbereitungen dazu begonnen. Mit Hilfe der anderen Vereine aus dem Dorf gab es dann wieder ein gelungenes, zwei Tage dauerndes Dorffest.
Am Samstagabend, dem 10. September, konnte der stellvertretende Vorsitzende des Erntevereins, Fritz Ohler, zahlreiche Gäste zum 48. Erntedankfest begrüßen.
Das Erntepaar des Jahres 2004, Anna und Martin Schemmel wurde verabschiedet und dem neue Erntepaar 2005 Lore und Ulrich Scheibe mit seinem „Gefolge aus dem Loopetal“ wurde viel Kraft für die kommenden Aufgaben gewünscht. Ulrich Scheibe, seines Zeichens Apotheker, lies in seiner kurzen Ansprache erkennen, dass die Tradition auch von „nicht in der Landwirtschaft Tätigen“ weiter geführt werden müsste.
Ein buntes Programm erfreute die Besucher des Hermann-Oberth-Hauses. Das Klassik-Duo Christian Orben, Klavier, und Benjamin Müllenmeister, Querflöte, eröffneten das bunte Programm.
Landrat Hagen Jobi nutzte seine Festansprache „um all denjenigen Dank zu sagen, die sich ehrenamtlich um ihre Mitmenschen bemühen, die erhebliche Opfer bringen, damit Gemeinschaft auch zukünftig eine wichtige Klammer ist.“ Die Pflege des Erntefestes ist in Drabenderhöhe schon zur Tradition geworden. Das Zusammenspiel zwischen Alt und Neu, zwischen den Generationen klappt unter der Regie des Erntevereines.
Der Landrat dankte Karl Prawitz, der 16 Jahre den Vorsitz des Erntevereines innehatte, stellvertretend für den ganzen Verein und überreiche ihm ein Bleiglaswappen.
Die Volkstanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm führte unter anderem den Bändertanz auf. Ein gelungenes Ständchen brachte das Akkordeonorchester unter der Leitung von Frau Edeltraute Gündisch-Wagner. Der Frauenchor unter der Leitung von Regine Melzer und der Männergesangverein unter dem Dirigenten Hubertus Schönauer ernteten viel Applaus. Beide Chöre durften erst nach Zugaben die Bühne verlassen. Der „Nacht-Express“ spielte nach Beendigung des Programms zum Tanz auf.
Erntedankgottesdienst
Zum traditionellen Gottesdienst anlässlich des Erntedankfestes fanden sich auch dieses Jahr zahlreiche Besucher in der Evangelischen Kirche ein. Der Altar war bunt geschmückt mit Erntefrüchten, die eine Gabe der Kinder des Evangelischen Kindergartens waren.
Zusammen mit den Erzieherinnen gestalteten die Kinder auch in diesem Jahr den Gottesdienst mit. Im Mittelpunkt stand das von den Vorschulkindern gespielte Mäusespiel „Frederick“, ein Stück nach der gleichnamigen Geschichte von Leo Lionni.
Im Herbst beginnen alle Mäuse Vorräte für den Winter zu sammeln. Nur Frederick scheint die ganze Zeit über nichts zu tun. Was man auf den ersten Blick nicht sehen kann: Frederick sammelt seine eigenen, ganz besonderen Vorräte. Er sammelt Sonnenstrahlen für die kalten, dunklen Wintertage, Farben gegen das Grau des Winters und Wörter für die vielen langen Wintertage. Diese Vorräte holt er dann hervor, als den Mäusen die Nahrung ausgeht, ihnen kalt wird und sie nicht mehr miteinander reden. Er holt ihnen die Erinnerung an die bunten Farben zurück, wärmt sie mit seiner Beschreibung der Sonnenstrahlen und zeigt, dass nicht nur äußere Dinge wichtig sind. Was Frederick gesammelt hat, macht nicht wirklich satt, kann aber eine große Freude sein für die Tage im Leben, an denen nicht alles so läuft wie man es sich wünscht.
Festumzug
Wie abwechslungsreich sich der Sommer in den letzten drei Jahren präsentiert hat, kann man gut an den Themen der Erntewagen ablesen. Wurde 2003 noch der heiße Sommer thematisiert, 2004 dann die Wespenplage, so lautete beispielsweise dieses Jahr das Motto des Erntewagens der Ortsgemeinschaft Scheidt: „War das Wetter auch nicht toll, haben wir die Karre trotzdem voll.“
Auch am Sonntag war das Wetter alles andere als toll, es regnete unentwegt, was dann auch zur Folge hatte, dass diesmal weniger Besucher den Erntezug bestaunten. Doch hörten die Regenfälle glücklicherweise genau in dem Moment auf, als sich der Erntezug mit seinen acht Wagen und zahlreichen Fußgruppen in Bewegung setzte.
Rund 160 Kindergartenkinder wanderten mit ihren Eltern im Zug mit. Während die Kleinen aus dem evangelischen Kindergarten als Mäuse verkleidet an das Mäusespiel „Frederick“ erinnerten, zeigte der Adele-Zay-Kindergarten den Weg vom Korn zum Brot.