Farbenfrohe Ausstellung von Andreas Mathes

Zahlreiche Besucher waren am Freitag, dem 3. Dezember 2004, zu der Vernissage im Ausstellungsraum des Altenheimes gekommen. Der Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins, Pfr. i. R. Kurt Franchy, begrüßte die Gäste im Namen der Veranstalter. Franchy zeigte sich erfreut über die Annahme des Altenheimes als einen kulturellen Mittelpunkt. Nur durch den Bau der Kapelle im Altenheim sei es möglich geworden, so einen schönen Ausstellungsraum zu erhalten. Der Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins dankte im voraus für die Bereitschaft des Malers, die Hälfte des Erlöses vom Verkauf der Bilder, für den Turm der Erinnerung zu spenden.

Die Vorsitzende Kreisgruppe Drabenderhöhe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Enni Janesch, würdigte den Hobbymaler Andreas Mathes, der sich als Autodidakt seine Kunstfertigkeit erworben hat. Durch viel Fleiß hat er eine Vielzahl von Bildern geschaffen. Sie hob die Verbundenheit von Mathes zu seiner siebenbürgischen Heimat, besonders zu seiner Heimatgemeinde Scharosch, hervor. In seinen Werken hat er ihnen ein bleibendes Denkmal gesetzt. Die Art seiner Malerei ist gegenständlich, naturalistisch.

Beim Rundgang durch die Bildergalerie entdeckte man farbige, freundliche Darstellungen mit Landschaften in verschiedenen Jahreszeiten, Blumen, Tiere, Stilleben, Interieurs und Bilder mit religiösen Motiven. Es ist dem Maler Andreas gelungen, seine Intention umzusetzen: den Betrachtern unsere schöne Natur zu zeigen und ihnen damit eine Freude zu bereiten.

Die Ausstellung ist bis zum 29.12.2004 zu sehen.

Geänderte Öffnungszeiten:
Sonntags immer von 11.00 – 12.00 Uhr,
Freitag 17.12.; 17.00 -19.00 Uhr,
ab 14.12. bis 29.12., dienstags, mittwochs, donnerstags immer 15.00 – 18.00 Uhr

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Akkordeonkonzert begeisterte Publikum

Text und Fotos: Thomas Brandt

Beim Auftritt des Drabenderhöher Akkordeon-Orchesters am 21. November im Gemeindehaus hörte das Auge mit.

Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Axel Hackbarth begann das Jugend-Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Edeltraute Gündisch-Wagner mit dem Titel „Kids, Comedy in concert“. Mit Wolfgram Gündisch als Moderator wurde dem Publikum im evangelischen Gemeindehaus ein weit gefächertes Programm der Akkordeonmusik geboten.

In sämtlichen Darbietungen bewiesen die 13 Kinder und Jugendlichen des Jugendorchesters, dass sie den Erwachsen an Musikalität nicht nachstehen. Dirigentin Edeltraute Gündisch-Wagner gelang es, ihr Orchester zu engagiertem Spiel zu motivieren. Auch die Melodien „Voll cool“, „Techno Time“ und „Bei Pino“ brachten das Jugendorchester gekonnt dar. Hierbei bewiesen gerade die jüngsten Spielerinnen und Spieler das sie nicht nur Akkordeon spielen können sondern auch die Rhythmusinstrumente beherrschen.

Schwungvoll und volkstümlich ging es im Programm mit dem Akkordeon-Orchester Drabenderhöhe gleichfalls unter Leitung von Edeltraute Gündisch-Wagner weiter. Fingerfertigkeit bewiesen die 18 Akkordeonspieler in den „Deutschen Volksweisen“. 15 verschiedene Volkslieder hat der Komponist Rudolf Würthner in diesem Werk kunstvoll zusammengestellt. Sei es „Auf der schwäbschen Eisenbahne“ oder „Beim Kronenwirt“, das Orchester bestach durch seine Virtuosität und die Leichtigkeit des Vortrags. Nicht jedem Zuhörer gelang es alle Volkslieder zu erkennen. Es folgte die feurige Samba „Copacabana“. Hier vollführten die beiden Schlagzeuger Marco Fischdick und Manfred Pastors ein regelrechtes Feuerwerk an den Rhythmusinstrumenten. Den Abschluss vor der Pause bildete der Klassiker „Funiculi – Funicula“ von Luigi Rattaggi.

Abwechslungsreiche Dynamik, melodische Walzer und markige Marschrhythmen zündeten bei Melodien aus der Operette „Der Zigeunerbaron“; hier erschien die Dirigentin dekorativ in ein Originalkostüm aus der Kölner Operettenaufführung gekleidet. Im Anschluss daran wurde der „Jalousie – Tango“ von Jacob Gade vorgetragen. Der weltweit bekannte Tango aus den 30iger Jahren wurde gekonnt vom Akkordeon-Orchester Drabenderhöhe vorgetragen, insbesondere dank der solistischen Einleitung durch Axel Hackbarth.

Gisbert Brandt und sein Sohn Thomas präsentierten mit der E-Gitarre und einem Altsaxophon jazzige Klänge.
Der 13-jährige Thomas Brandt ließ in den Jazzstücken „Autumn Leaves“ und „Bei mir bist du schön“ großes Talent am Altsaxofon erkennen.
Bei dem Song „Black Orpheus“ wurden sie gesanglich von Tim Fischdick unterstützt.

Nebelschwaden waberten über die Bühne, als das Orchester den Titel „Lord of the Dance“ aus der gleichnamigen irischen Tanzshow intonierte.

Zur glockenhellen Flötenmelodie schritten zwei Jungen in braunen Kutten, brennende Fackeln tragend, durch den Saal. Insbesondere die Fingerfertigkeit von Tim Fischdick auf der Geige, dem exzellenten Schlagzeuger Marco Fischdick und dem Flötist Gisbert Brandt ist es zu verdanken, dass dieses Musikwerk den Höhepunkt des Abends bildete.

Vollen Akkordeonsound gab es dann noch beim gemeinsamen Finale von Erwachsenen und Jugendorchester. Zu einer Filmprojektion aus der Augsburger Puppenkiste spielten sie die bekannte Melodie „Eine Insel mit zwei Bergen“. Die Aufforderung „So, Feierabend“ auf der Leinwand wollten die Besucher darum nicht akzeptieren und bekamen nach heftigem Applaus zwei Zugaben.

Honterus-Chor feierte Katharinenball

Mit einem fröhlichen Volkslied aus Jütland „Guten Abend, guten Abend ihr alle hier beisamm`n“, begrüßte der Honterus-Chor unter seiner Dirigentin Regine Melzer die Gäste zum Katharinenball am 20. Nov. 2004; versetzte die tanzliebenden Siebenbürger aber mit der 3. Strophe: „Ei Steffen, ei Steffen den Walzer tanz ich nicht“ in Zweifel über diesen Abend. Denn wer wird denn nicht einen Walzer tanzen – noch dazu, wenn ein Chor so schön dazu einlädt. Vorab kann dieser Zweifel beseitigt werden, denn es wurde viel und sehr lange und ausgiebig getanzt.

Honterus-Chor Drabenderhöhe

Der Honterus-Chor brachte drei weitere Lieder zur Darbietung, und zwar: „Mädchen mit den Kirschenaugen“ in sächsischer Mundart von Grete Lienert, „Heißa Kathreinerle“ als Referenz an die Katharinen und „Der Sperling im Magen“ Satz von Hort Best. Der Chor bot ein schönes und harmonisches Bild und versuchte die Zuhörer auf das kommende Theaterstück einzustimmen. Da die Zuhörer noch recht unruhig waren, werden viele den wunderschön dargebotenen Teil der pianissimo Stellen „im Magen des Sperlings“ leider gar nicht mitbekommen haben.

Der Vorsitzende des Honterus-Chores Günther Schuller begrüßte die erschienenen Gäste im noch nicht vollbesetzten Saal – was sich aber entscheidend nach 22 Uhr änderte. Er begrüßte Harald Janesch als Vorsitzender der Landesgruppe der Siebenbürger Sachsen in Nordrhein-Westfalen sowie dessen Ehefrau Enni Janesch in ihrer Funktion als Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe. Begrüßt wurden ferner Herwig Bosch als Ehrenvorsitzender der Kreisgruppe Drabenderhöhe sowie das Ehepaar Pfarrer Kapff, wie die Vertreter der Presse. Leider konnten Hagen Jobi, Landrat des Oberbergischen Kreises sowie Bürgermeister Werner Becker-Bloningen der Stadt Wiehl wegen Terminschwierigkeiten nicht an diesem Fest teilnehmen, wünschten dem Chor als sonst treue Besucher aber ein gutes Gelingen.

V.l.n.r.: Melitta Knecht, Anneliese Hüll, Reinhard Wellmann, Helmut Depner, Anna Theresa Schuller, Hans Herbert, Christine Rochus, Gerda Gusbeth und Enni Janesch.

Nun stellte Günther Schuller traditionsgemäß das Stück und die theaterspielenden Chormitglieder vor. Es war wieder ein volkstümliches Lustspiel in siebenbürgisch-sächsischer Mundart. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Enni Janesch gelingt, passende Stücke zu finden und für diese Aufführung aufzuarbeiten. Das diesjährige Stück „Der Gänzelroken“ von Anna Schuller-Schullerus erzählt eine „Geschichte“ vom typischen letzten Spinnabend im Jahr, bevor die weihnachtliche Fastenzeit beginnt. An diesem Abend zeigen die Burschen ihren Mädchen wie stark sie sind, indem sie den Spinnrocken ihrer Liebsten für einen Kuss ! zerbrechen.

Anna Schuller-Schullerus war eine der ersten Lehrerinnen um die Jahrhundertwende des vorletzten Jahrhunderts, die in ihren Stücken damalige Missstände im Schulwesen aber auch lächelnd allgemeine menschliche Schwächen thematisierte, und zwar im Sinne von „Erkenntnis tut weh, aber sie hilft auch!“.

Helmut Depner und Anna Theresa Schuller: 74 Jahre Altersunterschied

Und wenn die Frau des Kantors nicht bereit ist, mit zu diesem Fest zu gehen und ihm noch nicht einmal ein Stück Bratwurst gönnt, weil so ein Kantor ja in einer Bauerngemeinde – wie sie meint – nichts zählt, so zeigt dies eindeutig von der verloren gegangenen Liebe zwischen den beiden Menschen. Aber auch von der Hilfe der Freunde und Nachbarn erzählt dieses Stück, die durch eine kleine Posse den Panzer der strengen Ehefrau aufbrechen und den Ausspruch des Kantors „Sie hat nicht mich genommen, sondern nur meine Geige“ hinfällig machen.

Enni Janesch aus Stein, die wie immer die Regie führte, gelang es in diesem Stück vier Generationen als Theaterspieler auf die Bühne zu bringen. Man höre und staune: Zwischen dem ältesten Schauspieler, Helmut Depner und der jüngsten Spielerin, Anna Theresa Schuller, sind 74 Jahre Altersunterschied.

Schauspieler waren:
Reinhard Wellmann als Kantor aus Maniersch
Gerda Gusbeth, seine Frau aus Mediasch
Christine Rochus als Fio ihre Tochter aus Abtsdorf
Helmut Depner als Mierten, Adjuvant und Nachbar aus Helsdorf
Hans Herbert als dessen Sohn Marz aus Groß-Probsdorf
Anneliese Hüll als Tochter Mariechen aus Keisd
Melitta Knecht als Zori, Freundin der Tochter aus Zied
Anna Theresa Schuller eine Mischung aus Roseln/Helsdorf/Drabenderhöhe als Enkel Honnes vom Nachbar Mierten.

Text: Helga Bosch

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Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Drabenderhöhe

Am Volkstrauertag, der diesmal auf den 14. November fiel, wurde auf dem Ehrenfriedhof in Drabenderhöhe der Opfer beider Weltkriege gedacht. Nach der Kranzniederlegung durch die Freiwillige Feuerwehr sprach Pastor Rüdiger Kapff. Begleitet wurde die Gedenkfeier von dem MGV Drabenderhöhe und der Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe.

Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge führte 1919 den Volkstrauertag zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges ein. Mit diesem Tag sollte ein nicht übersehbares Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen gesetzt werden.

In der ersten offiziellen Feierstunde 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin rief Reichspräsident Paul Löbe eindringlich zur Abkehr vom Hass auf und erreichte im Inland und im Ausland viel Beachtung mit seiner Rede. Ein Komitee, dem Mitgliedern der großen Glaubensgemeinschaften bis hin zum jüdischen Frauenbund und vielerlei Verbände angehörten, erreichte, dass in den meisten Ländern des Reiches ein gemeinsamer Gedenktag eingerichtet wurde.

1934 verkam die Idee des Volkstrauertages durch die Nazis zur Heldenverehrung, und aus Völkerfreundschaft wurde Rassenwahn und Völkermord. Forderte der erste Weltkrieg rund zehn Millionen Menschenleben, so überbot ihn der zweite Weltkrieg mit 55 Millionen Toten um ein Vielfaches.

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland ließ der „Volksbund“ sich nicht abschrecken vom Missbrauch einer richtigen Idee. Bundespräsident Theodor Heuss griff sie auf, und 1952 wurde der Volkstrauertag zum nationalen Gedenktag erklärt

Gedenktage können die Welt nicht verändern, aber sie beeinflussen unsere Sicht der Vergangenheit und der Gegenwart. Der immer größer werdende Abstand zu den geschichtlichen Ereignissen lässt oftmals die Frage aufkommen, ob sie heute noch angebracht sind. Sie können das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber sie erhalten das sinnlose Sterben, Leid und Elend der Vergangenheit in der Erinnerung. Im Wissen um das Geschehene haben wir begonnen, in Europa eine gemeinsame friedliche Zukunft aufzubauen.

Wenn wir bisher Entspannung und Völkerverständigung als die wichtigsten Mittel angesehen haben, Kriege zu verhindern, müssen wir uns jetzt gemeinsam gegen hasserfüllte islamische Terroristen wappnen, ohne dabei den Fehler zu begehen, islamische Religion und Kultur mit den Verbrechen gleichzusetzen.

Es ist gut, dass dieser Volkstrauertag uns in unserer immer schnelllebigeren Zeit Anlass gibt, inne zu halten und derer zu gedenken, die zwei Weltkriegen, Hass, Verfolgung, menschenverachtenden Systemen und Terrorismus zum Opfer gefallen sind.

Marianne Stitz

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