Spatenstich zum Bau des Turmes der Erinnerung und 40 Jahre Adele-Zay-Verein

40 Jahre gibt es ihn nun, den Adele-Zay-Verein. Das musste natürlich gefeiert werden. Viel Prominenz war bei der Festveranstaltung am 12. April dabei und wurde von dem Vorsitzenden des Adele-Zay-Vereins, Pfarrer i.R. Kurt Franchy, erstmal freundlich begrüßt.

Der Wiehler Bürgermeister Werner Becker-Bloningen, Mitglied des Bundestages Ina Albowitz, der CDU-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen Hagen Jobi, die Drabenderhöher Pfarrer Frank Müllenmeister und Rüdiger Kapff, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger Pfarrer Jürgen Knabe, der Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Oberberg, Dr. Alexander Rothkopf, der Vorsitzende des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften Michael Konnerth, der Vorsitzende des Heimatsvereins Drabenderhöhe Ernst-Jochen Höhler, der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen Harald Janesch, der Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe Herwig Bosch und viele weitere Gäste von nah und fern ließen es sich nicht nehmen, mitzufeiern und dem Spatenstich zum Bau des Turmes der Erinnerung beizuwohnen.

Nach der Begrüßung der Gäste eröffnete der von Hanni Widmann geleitete Adele-Zay-Kindergarten mit zwei Liedern die Festveranstaltung. Enni Janesch moderierte die Jubiläumsfeier. Zwischen den Vorträgen und den Grußworten erfreute der Honterus-Chor unter der Leitung von Regine Melzer die vielen Gäste und Zuschauer u.a. mit siebenbürgischen Liedern in Mundart.

Der Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins, Kurt Franchy, erläuterte in seinem Vortrag, dass das Altenheim immer mehr zum Pflegeheim geworden ist und man deshalb auch zusammen mit dem „Turm der Erinnerung“ den Bau einer Kapelle geplant hätte, die ohne Treppen steigen zu müssen von allen erreicht werden kann. Der Adele-Zay-Verein ist Träger des Altenheimes, des Wohnheimes und des Kindergartens mit zurzeit 75 Kindern. Mit 90 Mitarbeitern ist der Verein einer der größeren Arbeitgeber am Ort. Im Altenheim wird 128 Seniorinnen und Senioren und im Wohnheim 12 Familien eine Heimstätte geboten. In seinem Vortrag ging Franchy auch auf die Geschichte des Vereins ein, der am 10. Februar 1962 in Köln gegründet wurde. Pastor Peter Gärtner hatte damals die Idee, den Bedürftigen eine Bleibe zu schaffen, wo sie neben der Pflege auch für ihr seelisches Leid des Heimatverlustes Trost finden konnten. Das Altenheim wurde schließlich 1966 in Drabenderhöhe eingeweiht und besonders stolz hob Franchy hervor, dass die erste Heimbewohnerin auch heute noch, inzwischen 103 Jahren alt, im Altenheim wohnt. Das siebenbürgisch-deutsche Heimatwerk, der Heimatraum und eine Kleiderkammer sind ebenfalls im Altenheim untergebracht. Der Adele-Zay-Verein, der 1967 bis 1989 von Robert Gassner und seitdem von Kurt Franchy geleitet wird, hat aktuell 320 Mitglieder. Die Geschäftsführung und die Verwaltung der Einrichtungen wird ehrenamtlich bestritten.

Nach dem Vortrag von Franchy folgten viele Grußworte, der Bürgermeister wünschte viel Erfolg bei den beiden Bauvorhaben und brachte auch eine Spende mit, die wegen der schlechten finanziellen Lage der Stadt, so sagte er, nur recht klein ausgefallen wäre. Wie hoch die Spende nun tatsächlich war, verriet er hingegen nicht, er wünsche aber den beiden Bauprojekten, auch wenn sie kontrovers diskutiert werden, viel Erfolg.

Ernst Birkholz, der seit 1994 in Bielstein/Damte ein Heimat- und Kuhstallmuseum betreibt, machte hingegen kein Geheimnis aus der Höhe seiner Spende. Auf dem überdimensionierten Verrechnungsscheck, den er Franchy überreichte, war die stolze Summe von 2500 Euro zu finden, zusätzlich überreichte er eine Edelstahlkapsel für die Grundsteinlegung. Auch viele weitere Ehrengäste brachten außer Grußworten auch Spenden mit. Hagen Jobi überreichte Kurt Franchy das Ehrenwappen des Oberbergischen Kreises für die gelungene Arbeit in den vergangenen 40 Jahren. Schriftliche Glückwünsche kamen außerdem von dem früheren Staatssekretär Dr. Horst Waffenschmidt und dem Arbeits- und Sozialminister Harald Schartau.

Dr. Roswita Guist hielt einen Vortrag über die Persönlichkeit der Adele Zay, die 1848 in Kronstadt geboren wurde und eine sehr fortschrittliche, sozial engagierte und mutige Frau war. Die Siebenbürgerin brachte sich selbst die englische und französische Sprache bei. 1884 wurde ihr die Leitung der Bildungsanstalt für Erzieherinnen in Kronstadt übertragen, die sie bis zu ihrem Tod 1928 innehatte.

Architekt Georg Tinnes stellte anschließend das Bauvorhaben mit Hilfe einer von Stefan Rothmann konzipierten Multimedia-Show vor.

Der geplante Zeitablauf der Veranstaltung wurde ziemlich durcheinander gewirbelt und der Pressefotograf drängte die Verantwortlichen zum Spatenstich. Man eilte also schnellstens hinaus und inszenierte schnell für den Pressefotografen den ersten Spatenstich für die geplante Kapelle.

Vor dem Spatenstich, der dem Turm der Erinnerung gelten sollte, gab es aber noch einige Programmpunkte. Die Siebenbürgische Blaskapelle Drabenderhöhe unter der Leitung von Jürgen Poschner spielte einen Choral, der Altenheimleiter Pfarrer Hans Wolfgang Klein hielt eine beschwingte Rede, Pfarrer Frank Müllenmeister sprach Gottes Segen aus, Rechtsanwalt Herwig Bosch richtete einige Worte an die Anwesenden und gemeinsam wurde dann das Siebenbürgen-Lied gesungen.

Spatenstich zum Bau des Turmes der Erinnerung

Bei untergehender Sonne fand dann der Spatenstich für den „Turm der Erinnerung“ statt, der an die berühmten Kirchenburgen in Siebenbürgen erinnern soll.
Landrat Hagen Jobi war dabei voll in seinem Element und nahm den Bauarbeitern schon eine Menge Arbeit ab. Er erhielt dabei Unterstützung von Bürgermeister Becker-Bloningen, von der Bundesfrauenreferentin der Landsmannschaft Enni Janesch und von Helge Baumann, der stellvertretenden Vorsitzenden des Adele-Zay-Vereins. Mit dem abschließenden Umtrunk endete eine gelungene Festveranstaltung.

Über diese Festveranstaltung berichteten u.a. Bianca Poschner in der OVZ, Gisela Schwarz im Oberbergischen Anzeiger und Helga Bosch in der Siebenbürgischen Zeitung.

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